Nach 15 Jahren Führung der IG SAP hat Peter Hartmann (68) per Anfang Jahr den "IG SAP Hut" an Remo Schneider übergeben, der gemäss Mitteilung als "50-Jähriger" die nächsten 15 Jahre sichern könne. Schneider gilt als kompetenter Kenner des SAP-Umfeldes, der sich bereits vergangenes Jahr warmgelaufen habe und die Auswertungen der Kundenumfrage erstellt und präsentiert habe. Er sei bereit für den Lead. Während der Übergangszeit bis max. 2026 werde Peter Hartmann als Stellvertreter zur Verfügung stehen.
Remo Schneider ist 50 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Töchter und ist wohnhaft in Seltisberg / BL. Beruflich war er in den letzten 30 Jahren in verschiedenen Management-Positionen in Industrieunternehmen tätig und verfügt den Infos zufolge über 20 Jahre SAP-Erfahrung.
Die Schweizer IG SAP CH feierte im November 2023 ihren fünfzehnten Geburtstag. Auch die nächsten Jahre wolle sie weiter mit SAP um gute Lizenz- und Wartungsbedingungen kömpfen, heisst es.
Entstanden ist die IG vor fünfzehn Jahre aus dem Widerstand der Schweizer SAP-Anwender gegen die erzwungene Umstellung des Wartungsmodells. Wäre es nach dem deutschen ERP-Riesen gegangen, hätten alle Schweizer Firmen auf den teuren Enterprise-Support wechseln müssen. Der bis dahin angebotene Standard-Support sollte abgeschafft werden. Dies wollten sich die Schweizer Anwender nicht bieten lassen. Kurzerhand gründeten 21 Teilnehmer eines CIO-Circle die "Interessengemeinschaft SAP Schweiz" (IG SAP CH). Sie konnten dank der gemeinsamen Anstrengungen und dem Einbezug der Wettbewerbskommission Weko den ERP-Anbieter überzeugen, den Standard-Support nach 2008 weiterzuführen. Auch nach dem "Franken-Schock" Anfang 2015 wurde gehandelt. Hier half unter anderem der Preisüberwacher mit, die Wartungskosten stabil zu halten. Gemäss Rechnung der IG SAP spart der tiefere Verlauf der Wartungsprozente den Schweizer IG-SAP-Mitgliedern rund 16 Millionen Franken pro Jahr. Nicht-Mitglieder profitieren ebenso.
Was als Interessengemeinschaft zum Wartungsmodell begann, habe sich heute dem Ziel verschrieben, die "kommerziellen und rechtlichen Interessen der SAP-Anwender in der Schweiz zu bündeln", betont die IG SAP CH. Wobei sie sich nicht als Alternative zur DSAG (Deutschsprachige SAP Anwendergruppe) verstehe, sondern vielmehr würden hiesige Aktivitäten mit der DSAG abgestimmt und sie ergänzen.
Über die Jahre seien viele neuen Firmen zur Interessengemeinschaft hinzugestossen, die mittlerweile sei sie auf veritable rund 130 Mitglieder angewachsen.
Factbox: Die IG SAP CH wurde im 2008 gegründet und besteht aktuell aus rund 130 Firmenmitgliedern mit 450 registrierten Teilnehmenden. Die vereinigte SAP-Lizenzsumme beträgt 800 Millionen Schweizer Franken (davon entfallen 160 Millionen Franken jährlich auf SAP-Wartungskosten).
Das nächste Meeting der IG SAP CH findet am 6. Juni 2024 statt