Tätigt weitere Akquisition: Zur Rose (Logo: Zur Rose)

Die Versandapotheke Zur Rose mit Holdingsitz in Steckborn und operativer Zentrale in Frauenfeld tätigt mit der Übernahme der Münchner Teleclinic mitten in der Corona-Krise eine weitere Akquisition. Der Kaufpreis liege im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, lässt das Unternehmen wissen. Die Transaktion soll voraussichtlich noch Ende dieses Monats unter Dach und Fach sein.

Das Management von Zur Rose ortet bei der Teleclinic eine ideale Ergänzung zur eigenen Strategie, da es sich bei dem Münchner Unternehmen um einen Telemedizinanbieter handle, welcher im Einklang mit dem deutschem Krankenversicherungssystem erstattungsfähige Konsultationen anbiete. Ärzte könnten sich der Plattform einfach und unverbindlich anschliessen. Die operativen Kennzahlen und das Wachstum von Teleclinic würden das "enorme" Potenzial von Fernbehandlungen und von digitalen medizinischen Dienstleistungen unterstreichen, betont Zur Rose. Zudem sei die Akzeptanz für digitale Rezepte und Krankheitsbescheinigungen mit Covid-19 und den verbundenen Abstandsregeln noch weiter angestiegen.

Zur Finanzierung dieser Übernahme und weiterer Vorhaben gibt Zur Rose bis zu 740'823 neue Aktien aus. Ein Bezugsrecht für bestehende Aktionäre werde ausgeschlossen. Die Aktien sollen im Rahmen eines beschleunigten "Bookbuilding"-Verfahrens platziert werden und hätten eine volle Dividendenbezugsberechtigung für das Geschäftsjahr 2020. Neben der Teleclinic-Akquisition sollen die Mittel aus der Kapitalerhöhung auch für die Markteinführung von so genannten eRx-Lösungen (elektronisches Rezept) verwendet werden sowie für Wachstumsinitiativen und Investitionen sowie weitere potentielle Übernahmen, so die Versandapotheke.

Aufgrund der geplanten Kapitalerhöhung gibt der Konzern einen aktuellen Einblick in das Geschäftsbild. Demnach erwartet die Gruppe für das erste Semester inklusive Medpex-Verkäufen einen konsolidierten Umsatz in Höhe von 810 Millionen Franken, was in Lokalwährung einem Umsatzwachstum von 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspreche. In der Schweiz stieg der Umsatz um 5,5 Prozent. Während es im ersten Quartal wegen der Pandemie zu einer erhöhten Bevorratung gekommen war, wirkte sich der reduzierte Betrieb vieler Arztpraxen im April und Mai allerdings gegenläufig aus. In Deutschland stieg der Umsatz inklusive Medpex in Lokalwährung um 8,5 Prozent. In den Kernmarken Deutschlands sei das OTC-Geschäft markant angestiegen, so Zur Rose. Auf Ergebnisstufe rechne man allerdings mit einer - vor Aufwendungen für zusätzliche Wachstumsinitiativen - leicht negativen bereinigten Ebitda-Marge. Das definitive Halbjahresergebnis 2020 will die Zur Rose Gruppe am 19. August 2020 bekannt geben.



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