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Wie schon bei seinen Auftritten im US-Kongress, entschuldigte sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg jetzt auch vor dem Europaparlament für die Versäumnisse von Facebook. Das soziale Netzwerk habe seine Verantwortung unter anderem im Kampf gegen den Missbrauch von Nutzerinformationen durch App-Entwickler nicht breit genug erkannt, bekannte Zuckerberg in einer vorab verbreiteten Stellungnahme.

"Das war ein Fehler, und es tut mir leid," so Zuckerberg in der Stellungnahme wörtlich. Und weiter: "Europäer sind ein grosser und unglaublich wichtiger Teil unserer globalen Gemeinschaft."

Der Auftritt von Zuckerberg selber, der auf 18.00 Uhr angesetzt war, verlief für die EU-Abgeordneten enttäuschend. Auf kritische Fragen liess sich der Facebook-Chef erst gar nicht ein. Er sagte zum Beispiel nichts dazu, wie man als Nutzer der zielgerichteten Werbung entkommt, oder ob man als Nicht-Nutzer eine Chance hat, nicht von Facebook erfasst zu werden. Auch liess er unkommentiert, warum es bei den neuen Facebook-Datenschutzbestimmungen nur "Hop oder Drop" gibt und keine echte Wahlmöglichkeit für die Speicherung der Daten.

Die EU-Abgeordneten wollten auch wissen, ob Zuckerbergs Unternehmen Daten zu Menschen sammelt, die gar nicht auf Facebook aktiv sind. Schon im US-Kongress war Zuckerberg einer Erklärung zu sogenannten "Schattenprofilen" ausgewichen, diesmal ignorierte er sogar eine explizite Nachfrage.

Zur Erinnerung: Im März war bekanntgeworden, dass sich die britische Firma Cambridge Analytica Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Nutzern verschafft hatte. Mit Hilfe der Daten sollen etwa Wähler im US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten von Donald Trump mit Wahlwerbung beeinflusst worden sein. Facebook hatte sich wiederholt entschuldigt und diverse Konsequenzen gezogen. Zuckerberg musste im US-Kongress insgesamt zehn Stunden Rede und Antwort stehen.



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