Zoom: Übernahme von Five9 gescheitert (Bild: Allie Smith auf Unsplash.com)

Zooms Pläne, sich im Call-Center-Business durch einen Milliarden-Zukauf rasch zu etablieren, haben sich in Luft aufgelöst. Die Aktionäre von Five9, dem Objekt der Begierde von Zoom, haben einen Verkauf der Firma abgelegt, wie die beiden Unternehmen verlauten lassen. Die entsprechende Kaufvereinbarung sei aufgelöst worden, heisst es.

Die Absicht, sich Five9 einzuverleiben, hatte Zoom bereits im Juli angekündigt. Die Videokonferenz-Spezialistin wollte ihre in der Pandemie gestiegenen Aktien als Währung nutzen, um den damals angegebenen Kaufpreis von 14,7 Milliarden Dollar zu stemmen. Jedoch fiel der Kurs der Zoom-Papiere seitdem um mehr als ein Viertel - von rund 362 auf zuletzt gut 261,50 Dollar. Damit wurde der Deal für die Aktionäre von Five9 weniger lukrativ, auch wenn ihre Firma in der Zeit an der Börse auch rund ein Zehntel ihres Wert verlor. Erschwerend kam in den vergangenen Wochen hinzu, dass die US-Regierung eine intensive Prüfung der Übernahme ankündigte. Ein spezielles Gremium unter Führung des Justizministeriums ging der Frage nach, ob der Deal Risiken für die nationale Sicherheit der USA berge.

Five9 ist auf in der Cloud betriebene Call-Center ausgerichtet. Die Firma bietet Software an, die Unternehmen mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz hilft, Kundenanfragen zu beantworten. Mit dem Kauf hätte Zoom sein Geschäft weiter über Videokonferenzen hinaus ausbauen können. Zoom-Chef Eric Yuan versicherte in einem Blogeintrag, dass der Rückschlag die Pläne von Zoom zur Erweiterung des Geschäfts nicht beeinträchtigen werde, da Five9 nicht entscheidend für den Erfolg der Plattform gewesen sei.



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