Schnappt sich Kites: Zoom (Bild: Allie Smith auf Unsplash.com)

Die Videokonferenz-Anbieterin Zoom schnappt sich das auf Übersetzungssoftware fokussierte Karlsruher Startup Kites (Karlsruhe Information Technology Solutions) und will mit dessen Know-how eine Übersetzungs-Funktion in ihren Videokonferenz-Dienst integrieren. Mit Kites komme ein Team aus zwölf Experten an Bord, lässt Zoom dazu verlauten. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Zoom, das während der Corona-Krise explosiv gewachsen ist, erwägt auch, in Deutschland ein Forschungszentrum einzurichten. Kites war 2015 gegründet worden und spezialisierte sich auf automatisierte Übersetzungen. Durch die Akquisition könnte Zoom auch automatisiert Abschriften von Videokonferenzen auf Deutsch und in anderen Sprachen erstellen. Bisher gibt es die Funktion nur auf Englisch.

Kites entsprang dem Karlsruher Institut für Technologie. Die Technologie wurde ursprünglich entwickelt, um die Zusammenarbeit internationaler Forscherteams zu vereinfachen. Die Software kann in Echtzeit Untertitel sowohl in der Original-Sprache der Unterhaltung als auch in anderen Sprachen erstellen. Kites verspricht, dank Vorhersagen auf Basis künstlicher Intelligenz einen Satz bereits übersetzen zu können, bevor er abgeschlossen wurde. Wenn sich aus dem Kontext dann eine Präzisierung ergibt, kann sie sich selbst korrigieren. Die Technologie dafür sei im eigenen Haus entwickelt worden, betonte Kites.

Gespräche per Software zu übersetzen gilt als deutlich schwieriger als bei Text, da Menschen sich versprechen, Sätze beim Reden umbauen und Dialekte haben.