Ruft zum Protest gegen Uploadfilter auf: Youtube Chefin Susan Wojcicki (Bild: Wikipedia/Flickr/Techcrunch - Licensed under the creative commans attribution 2.0 generic)

Die Chefin des Video-Portals Youtube mit Zentrale im kalifornischen San Bruno, Susan Wojcicki, ruft die Anbieter von Videoinhalten auf der Plattform der Google-Tochter dazu auf, in der Debatte um die EU-Urheberrechtsreform gegen mögliche Uploadfilter zu protestieren.

Wojcicki fordert die Anbieter auf, sich darüber zu informieren, wie der umstrittene Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsrichtlinie ihre Youtube-Kanäle betreffen werde „und sofort handeln“, schrieb sie heute in ihrem vierteljährlichen Brief an Autoren. So sollten sie online argumentieren, warum das Geschäft der Videoautoren wichtig sei.

Die Youtube-Chefin warnte, "der Vorschlag könnte Plattformen wie Youtube zwingen, nur Inhalte von einer Handvoll grosser Unternehmen zuzulassen“. Wegen der drohenden Haftung könne es für die Onlinedienste zu riskant werden, auch kleinere Inhalteanbieter ihr Material hochladen zu lassen. Die Neuregelung könne das Internet, wie man es heute kennt, „drastisch verändern“. Unter anderem könnten Nutzern in der EU auch viele bestehende Videos entgehen, inklusive Lern- und Bildungsinhalten.

Artikel 13 sieht in der zuletzt im September vom Europaparlament verabschiedeten Fassung vor, dass Onlineplattformen sich Lizenzen von Rechteinhabern sichern müssen – und für Urheberrechtsverletzungen von Nutzern haften. Obwohl Uploadfilter nicht ausdrücklich erwähnt werden, halten Kritiker sie für eine wahrscheinliche technische Lösung für die neuen Vorgaben.