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Der serbelnde Internetpionier und Übernahmekandidat Yahoo verschafft sich derzeit nur mit Negativschlagzeilen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Nachdem der Konzern aus dem kalifornischen Sunnyvale einen riesigen Datenhack eingestehen musste, wird nun bekannt, dass Yahoo auf Anweisung der US-Behörden die eingehenden E-Mails aller Kunden durchsucht hat. Das Unternehmen habe damit im vergangenen Jahr einer geheimen Anordnung der US-Regierung Folge geleistet, erklärten drei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Und zwar habe Yahoo ein spezielles Programm geschrieben, um die einlaufenden Mails von mehreren hundert Millionen Kunden nach einer bestimmten Zeichenkette zu durchforsten. Unklar blieb, welche Daten Yahoo an die US-Behörden übergab oder ob auch andere Internetkonzerne beteiligt waren. Den zwei ehemaligen Mitarbeitern und einer mit dem Vorgang vertrauten Person zufolge kam die Anordnung entweder von dem Nachrichtendienst NSA oder der Bundespolizei FBI. Die NSA stellt oft derartige Anträge über das FBI, was die genaue Zuordnung zu einem Dienst erschwert. Experten zufolge ist es der erste bekannte Fall, in dem ein US-Konzern der Forderung nach einer kompletten Überwachung des gesamten eingehenden Mailverkehrs nachgab.

Yahoo erklärte auf Anfrage lediglich, man halte sich an die Gesetze der USA. Die NSA wiederum verwies auf das Büro des Direktors der US-Geheimdienste, das eine Stellungnahme ablehnte. Auch Vertreter der Mail-Provider Google und Microsoft waren zu keinem Statement bereit.



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