Blick auf den Schire (© WRO)

Sie mögen den Nervenkitzel, und sie haben gelernt, wie man Roboter baut und programmiert: Am vergangenen Samstag traten 80 Kinder und Jugendliche zum Schweizer Final der World Robot Olympiad WRO in Aarburg (AG) an. Die drei Gewinnerteams holten sich das Ticket für das grosse internationale Finale im November 2021.

Seit Januar arbeiten die 33 Finalteams an ihren Robotern. "Wir haben jeden Samstag getüftelt", erzählen die Schüler Benoît und Audrey (Team Les Robbis) aus der Romandie. "Klar möchten wir den Wettbewerb gewinnen". Der Finaltag bestand aus zwei Teilen: Am Morgen gab es drei Läufe auf einem Spielfeld, bei denen der Roboter bestimmte Aufgaben ausführen musste. Diese waren in Geschichten rund ums Thema "Powerbots – The Future of Energy" eingebettet. So mussten die Maschinen Glühbirnen durch LED-Lampen ersetzen oder Häuser mit erneuerbaren Energiequellen ausstatten. Am Nachmittag folgte eine Challenge mit unbekannten Aufgaben, der Roboter musste neu programmiert und umgebaut werden.

Besonders der 2. Finalteil komme bei den Teams immer gut an, betont Markus Born, Organisator der Olympiade: "Hier können sie zeigen, wie selbstständig sie arbeiten und wie kreativ ihre Lösungsideen sind." Teilnehmer Roman findet die Mischung aus Training und Wettkampf gut: "Es ist wie beim Sport: Man kann sich gut vorbereiten und am Spieltag selbst den anderen Teams zeigen, woran man gearbeitet hat." Den Austausch mit den Teilnehmenden schätze er sehr, er lerne immer wieder Neues dazu.

Nebst dem fachlichen Wissen eignen sich die Kinder und Jugendliches weitere Fähigkeiten an: Wie man als Team zusammenarbeitet oder damit umgeht, wenn etwas nicht nach Plan läuft. "Manchmal nervt es, wenn der Roboter nicht das tut, was man von ihm will", erzählt Mira vom Team Squirrel Power. Trotzdem gefalle ihr das Bauen und Programmieren und sie habe den Finaltag genossen: "Es war ein besonderer Tag, mit viel Aufregung und Spannung." Mira und ihre Teamkolleginnen Elizabeth und Rebecca waren Teil des Projekts "Mehr Girls in Robotik!", mit dem es der WRO Schweiz 2021 gemäss Mitteilung gelungen ist, den Mädchenanteil auf 35 Prozent zu erhöhen.

Die Robotik-Olympiade soll das Interesse von Kindern und Jugendlichen für Robotik fördern. Bei den 8-bis 19-jährigen FinalistInnen sei dies gelungen, so die Organisatoren. Benoît aus Fribourg zählt Robotik inzwischen denn auch zu seinen Hobbies. Seine Teamkollegin Audrey sagt: "Ich habe jetzt Lust Ingenieurin zu werden." Auch die Zweitplatzierte Zürcherin Laura (Team Robo girls) will sich nach der Olympiade weiterhin mit Motoren, Sensoren und Codes beschäftigen. "Besonders gefällt mir, dass es nicht nur eine Lösung für ein Problem gibt, sondern immer ganz viele." Die Teilnahme an der WRO hat einen weiteren Vorteil, erzählt Roman: "Ich habe eine Lehrstelle als Informatiker gesucht, mein Engagement bei der Olympiade kam bei meinem jetzigen Ausbildungsplatz gut an!"