Wirecard-Hauptsitz in Aschheim bei München (Bild: zVg)

Der Singapur-Tochter des deutschen Zahlungsdienstleisters Wirecard mit Sitz in Aschheim bei München ist offenbar die Beglaubigung der Jahresbilanz 2017 verwehrt worden. Dies zeigten Dokumente im Register der singapurischen Finanzaufsicht Acra, wie das Düsseldorfer "Handelsblatt" berichtet. 2017 sei das letzte geprüfte Jahr des Wirecard-Ablegers im asiatischen Stadtstaat.

Die Anleger reagierten darauf mit grosser Sorge. Im vorbörslichen Handel sackte das Wirecard-Papier heute früh in Deutschland gleich um neun Prozent ab. Die Prüfer schrieben dem Bericht zufolge: "Wir können weder die Angemessenheit, Vollständigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses feststellen, noch können wir den Umfang möglicher Anpassungen abschätzen, die (...) erforderlich sein könnten."

Die Prüfer von EY machten für gravierende Probleme bei der Bilanzprüfung der Tochter unter anderem die Untersuchungen der Finanzaufsicht CAD zu Bilanzfälschungsvorwürfen verantwortlich. Zudem habe man "keine ausreichenden Erklärung für bestimmte Buchhaltungsunterlagen und Transaktionen erhalten. Wirecard selber verwies dem Bericht zufolge auf den uneingeschränkt testierten Konzernabschluss. Nur dieser sei massgebend.