Wirecard-Hauptsitz in Aschheim bei München (Bild: zVg)

Die auf elektronische Zahlungsdienstleistungen fokussierte Wirecard muss sich nach dem Hinweis auf mögliche Luftbuchungen in Milliardenhöhe auf weitergehende Ermittlungen gefasst machen. "Wir prüfen alle in Betracht kommenden Straftaten", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. Wirecard hatte in der Nacht eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro, die das Unternehmen auf Treuhänderkonten verbucht hatte, sehr wahrscheinlich nicht existieren.

Aufgrund dessen prüft der DAX-Konzern nun die nachträgliche Korrektur seiner Bilanzen der vergangenen Jahre: "Mögliche Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse vorangegangener Geschäftsjahre können nicht ausgeschlossen werden", hiess es in der Mitteilung dazu.

Bei der Münchner Staatsanwaltschaft läuft bereits ein Ermittlungsverfahren gegen den am Freitag zurückgetretenen ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, den Österreicher Markus Braun, und drei weitere Manager der Wirecard-Unternehmensführung wegen des Verdachts der Falschinformation von Anlegern in zwei Börsenpflichtmitteilungen.