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In der Vergangenheit hat Facebook immer wieder an den Datenschutzeinstellungen seiner Mitglieder herumgeschraubt, ohne diese vorher zu fragen, ob sie damit einverstanden wären. Die Wiener Studentengruppe Europe-v-Facebook.org beschwerte sich darüber bei der zuständigen irischen Datenschutzbehörde. Mit Erfolg.

Die Iren nahmen einem Bericht von ORF.at zufolge die Datenschutz- und Speicherpraktiken des grössten Sozialen Netzwerks genau unter die Lupe und erarbeiteten neue Richtlinien, die den Anwendern mehr Kontrolle über die eigenen Daten geben sollen.

Die Wiener Studenten mussten die Anzeigen bei der irischen Datenschutzbehörde stellen, weil die Dubliner Niederlassung des Sozialen Netzwerks für alle Facebook-Nutzer ausserhalb der USA und Kanadas zuständig ist. Facebook Irland muss sich daher an das dortige Datenschutzrecht halten, das aus dem der EU abgeleitet ist.

Die irische Behörde hat sich laut ORF.at mit Facebook beispielsweise darüber geeinigt, dass die Datenschutzerklärung für den Endverbraucher knapper und besser verständlich formuliert werden soll. Bis Ende des ersten Quartals 2012 will das Netzwerk auch hinsichtlich seines Umgangs mit Nutzerdaten für die Personalisierung von Werbung „volle Transparenz“ schaffen. Auch das Datensammeln durch Plug-ins von Drittanbietern soll beschränkt und Löschfristen unterworfen werden. Besonders erfreulich: Auch das Verfolgen von Anwendern durch das Netzwerk von „Like“-Buttons auf fremden Websites darf Facebook nicht mehr betreiben. Die letzte Zahlengruppe von IP-Adressen, die über Social Plug-ins gesammelt werden, muss gelöscht werden.

Als „nicht akzeptabel“ bezeichneten die Datenschützer auch, dass Facebook die Anzeigen-Klickprofile seiner Nutzer auf unbestimmte Zeit speichere. Das Unternehmen will hier nun eine Speicherfrist einführen, diese beträgt aber immerhin noch volle zwei Jahre.



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