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Konsumenten werden in Geschäften zunehmend über Wi-Fi-Antennen verfolgt. Diese messen die Anzahl der Kunden, die das Geschäft betreten, die Dauer des Aufenthalts und den zurückgelegten Weg der Kunden durch den Supermarkt. Die Antennen - entwickelt von Euclid Analytics - nehmen jedes Smartphone-Signal in der Nähe des Marktes auf.

Mit Hilfe der Datensammlung erfahren Einzelhändler, ob Menschen am Unternehmen vorbeigehen oder es betreten. Bei grossen Betrieben können Geschäftsführer zudem sehen, welchen Weg die Konsumenten durch den Markt gegangen sind. Die drei Jahre alte Firma Euclid Analytics hat bereits 50 Mio. Handy-Signale in 4.000 Lokalitäten gesammelt und zählt rund 100 Großkunden wie beispielsweise HomeDepot.

Ein Ziel der Technologie ist es, aufgrund der Wegverfolgung eine bessere Platzierung von Low- und High-Profit-Produkten zu bestimmen. Die Geschäfte erhalten nur anonyme Daten von Euclid, damit die Privatsphäre individueller Personen nicht unter der Technologie leidet. "Das sogenannte 'Kunden-Tracking' stellt die Zukunft dar, denn mit Technologien lassen sich deren Interessen und Ansprüche besser feststellen", erklärt etwa der Experte Oliver Kenn. Je besser Produkte platziert würden, umso besser würden sie auch verkauft.

Das Tracking sei in der Online-Welt ebenfalls eine beliebte Vorgehensweise, um Konsumenten mit entsprechenden Angeboten zu beschicken. "In Supermärkten funktioniert es ähnlich, wodurch die Kunden einen Mehrwert bekommen", so der Fachmann. Auch in Europa wird das Kaufverhalten in unterschiedlichen Ländern nachverfolgt. "Die Bekanntheit ist jedoch noch nicht da", sagt der Experte.

Um den Datenschutz zu gewährleisten, müssen Unternehmer mit den gesammelten Informationen allerdings so umgehen, dass es für Kunden nicht schädlich ist. "Wenn Produkte für die Konsumenten interessant und relevant sind, dann ist die Methode akzeptabel", schliesst Kenn ab.