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Der Instant-Messaging-Dienst Whatsapp will fortan die Weiterleitung von Nachrichten für alle Nutzer einschränken. Mit der Massnahme sollen Falschnachrichten eingedämmt werden, berichtet die BBC unter Berufung auf indische Medien. Bisher galt die Beschränkung auf fünf Weiterleitungen nur in Indien, nun gelte sie weltweit. In Indien war sie als Reaktion auf Lynchmorde eingeführt worden, die durch Falschinformationen ausgelöst wurden, die über Whatsapp weiterverbreitet wurden.

Der 2014 von Facebook übernommene Dienst hat die Regeländerung laut BBC in Jakarta bekannt gegeben. Im April wird in Indonesien ein neuer Präsident gewählt. Bisher konnte jede Whatsapp-Nachricht bis zu 20-mal weitergleitet werden, eine Whatsapp-Gruppe kann bis zu 256 Mitglieder haben. Nun könne ein Nutzer eine Nachricht an bis zu 1.280 Nutzer weiterleiten statt bisher an bis zu 5.120, rechnete die BBC vor. Soziale Netzwerke wie eben auch Facebook stehen seit einiger Zeit wegen ihrer Rolle bei der Verbreitung von Propaganda und Falschnachrichten stark in der Kritik. Vergangene Woche erst gab Facebook bekannt, 500 Seiten und Accounts gelöscht zu haben, die in Europa und der Ukraine Unwahrheiten verbreitet haben sollen. Und im Vorfeld der Europawahl hatte Facebook vergangene Woche zudem angekündigt, für mehr Transparenz auf seiner Plattform bei politischer Werbung in der EU sorgen zu wollen. Die bereits etwa in den USA geltenden Regeln wie die Speicherung in einer öffentlich zugänglichen Datenbank für sieben Jahre und die verpflichtende Angabe von Identität und Standort für Auftraggeber von politischer Werbung sollen noch vor der EU-Wahl im Mai eingeführt werden.

Facebook ergriff die Massnahmen in den Vereinigten Staaten vor allem nach der US-Präsidentenwahl 2016, da das Onlinenetzwerk im Wahlkampf in grossem Stil für Propagandakampagnen missbraucht worden war. Sie wurden nach US-Erkenntnissen von Russland aus gesteuert.