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Forschern der Bangor University ist es gelungen, eine Methode zu entwickeln, mit der sich die Geschwindigkeit von Breitband-Internetverbindungen in bisher ungeahnte Höhen katapultieren lässt.

Im Rahmen des unter dem Namen "Ocean" durchgeführten und von der EU geförderten Projekts wird dabei auf Optical Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OOFDM) gesetzt, wobei das Licht eines Lasers in verschiedene Frequenzen zerlegt wird, die dann jeweils separat für die Datenübertragung genutzt werden können. "Verglichen mit den heute kommerziell erhältlichen Breitbandanschlüssen könnte diese Technologie Endanwender sowohl beim Down- als auch beim Uploaden mit 2.000-mal schnelleren Verbindungen versorgen", zitiert das britische Branchenportal ISPreview den zuständigen Projektleiter Jianming Tang. Der Geschwindigkeitsschub gehe zudem mit einer garantierten Quality of Service einher und sei unabhängig vom jeweiligen Wohnort der User. Das alles soll es dann auch noch zu einem ähnlichen Preis geben, den derzeit eine 20-Megabit-Anbindung kostet. "Das wird die Kommunikationstechnologie revolutionieren", ist Tang überzeugt.

Das Ocean-Projekt ist nicht das erste Forschungsvorhaben, das auf die OOFDM-Methode setzt. Bereits im vergangenen Jahr hatten Wissenschaftler der University of Sydney in ersten Praxistests bewiesen, dass sich mithilfe dieses neuartigen Verfahrens besonders energieeffiziente Wege zur Datenübertragung realisieren lassen. Das Ergebnis konnte überzeugen: Auf einer 50 Kilometer langen Glasfaserstrecke wurden Bandbreiten von bis zu 26 Terabit pro Sekunde erreicht.

Im Vergleich mit den Versuchen der australischen Kollegen hat die Methode der Ocean-Forscher aber einen entscheidenden Vorteil. So kann die von Tang und seinem Team entwickelte Technologie auch mit relativ kostengünstigen handelsüblichen Komponenten umgesetzt werden. "Dadurch lassen sich die Kosten für die Installation und Wartung für die Internet-Serviceprovider deutlich reduzieren", betont der Projektleiter.

Besonders interessant ist das neuartige Verfahren auch deshalb, weil es vor allem auf die Verbesserung der Glasfaser-Anbindungen von Unternehmen und Privathaushalten abzielt. Diese müssen sich gegenwärtig in der Regel mit Internetverbindungen zufrieden geben, die maximal 100 Megabit pro Sekunde schaffen. Nur vereinzelt stellen Provider ihren Kunden auch schon Gigabit-Anschlüsse zur Verfügung. Diese sind in ihrer Reichweite aber oft sehr begrenzt.