Spass beim Testen: die Forscher und ihr neues VR-Game (Foto: nus.edu.sg)

Forscher der National University of Singapore (NUS) haben mit "The Lost Foxfire" ein Virtual-Reality-Videospiel entwickelt, das Nutzern ein völlig neues, lebensechtes Spielerlebnis ermöglichen soll. Das Game dauert zwar nur zehn Minuten, spricht aber gleichzeitig fünf verschiedene Sinne an - Sehen, Hören, Riechen, Berührung und Temperaturempfinden. Die Entwickler versprechen einen bislang ungeahnten Realitätsgrad.

"Die meisten herkömmlichen VR-Spiele verwenden Headsets und haptische Bodysuits, um ein sensorisches Feedback zu erzeugen. Auf diese Weise lässt sich etwa eine kühle Windbrise simulieren, wenn das gerade zu einer aktuellen Spielszene passt", so Yen Ching-Chiuan, Co-Direktor des Keio-NUS CUTE Center. Das Game bringe diese Technologie auf ein völlig neues Level. "Mit unserem Multisensor-Bodysuit ermöglichen wir den Spielern eine lebensechte Echtzeit-Wahrnehmung, die ihnen hilft, Entscheidungen zu treffen, die den Ausgang des Spiels beeinflussen", betont der Forscher.

Der angesprochene Bodysuit ist individuell konfigurierbar, wird mit einem dazupassenden VR-Headset synchronisiert und gibt Sinneswahrnehmungen wie verschiedene Temperaturen, Wind und Gerüche direkt an den Spieler weiter. Für den Temperatureffekt sorgen fünf integrierte Hitzemodule, die sowohl vorne und hinten als auch an den Seiten angebracht sind. "Wie warm das Ganze wird, lässt sich je nach Hitzeempfindlichkeit des Nutzers einstellen", schildert Ching-Chiuan.

Inhaltlich geht es bei "The Lost Foxfire" darum, einen alten japanischen Tempel eine Nacht lang vor einer Foxfire-Geisterbraut zu beschützen. Diese hat sich auf dem Weg zu ihrer Hochzeit in der Tempelanlage verirrt und entfacht überall Feuer, wo sie vorbeikommt. Die Aufgabe des Spielers ist es, den Geist zu finden, zu verfolgen und mit einem Feuerlöscher alle Brandherde sofort wieder zu löschen, bevor der Tempel vollständig in Flammen aufgeht.

"Wenn die Spieler den Foxfire mit dem Flammenwerfer besprühen, vernehmen sie plötzlich einen Hauch des Geruchs von Äpfeln, dem Lieblingsobst von Füchsen. Je näher sie dem Geist kommen, desto heisser wird es ihnen auch vorkommen", beschreibt Ching-Chiuan die Technologie. Diese könnte in Zukunft nicht nur in Videospielen Einzug halten, sondern auch für Trainingszwecke genutzt werden. "User können damit Sicherheitsübungen im Umgang mit Feuer absolvieren, ohne dabei einer echten Gefahr ausgesetzt zu werden", so der Experte.
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