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VMware hat ein neues Bundle vorgestellt, das Anwenderunternehmen bei Initiativen zur Applikations- und Infrastrukturmodernisierung unterstützen soll. Die neuen Versionen VMware vSphere 7 Update 1, VMware vSAN 7 Update 1 und VMware Cloud Foundation 4.1 sollen gemäss den Herstellerangaben die Adoption von Kubernetes optimieren, Stateful-Anwendungen mit neuen entwicklerfreundlichen Funktionen unterstützen und zudem die Skalierbarkeit sowie den Betrieb mit neuen Funktionen verbessern. Darüber hinaus kündigte VMware Tanzu Editions an – ein Paketieren von Tanzu Portfolio-Funktionen für häufig auftretende Anwendungsszenarien im Rahmen von Modernisierungsvorhaben.

"Vor einem Jahr haben wir uns das Ziel gesetzt, Kunden bei jedem Schritt ihrer Anwendungs- und Infrastrukturmodernisierung zum Erfolg zu verhelfen", lässt sich Raghu Raghuram, Chief Operating Officer, Products and Cloud Services, im Communiqué zitieren. "Jetzt machen wir einen grossen Sprung und ermöglichen es Hunderttausenden VMware vSphere-Kunden, das Potential von Kubernetes zu erschliessen. Unsere neuen Lösungen und Angebote tragen dazu bei, die Komplexität beim Einsatz von Kubernetes zu reduzieren und bieten die nötigen Funktionen, um Kunden beim Erreichen ihrer Modernisierungsziele zu unterstützen."

Zur Erinnerung: Auf der VMworld US 2019 stellte VMware das Tanzu-Portfolio und die Tech Preview von Project Pacific mit dem Ziel vor, vSphere mithilfe von Kubernetes-APIs in eine offene Plattform umzugestalten. Als nächsten Schritt präsentierte VMware im März 2020 das Tanzu-Portfolio für moderne Anwendungen. Zum Abschluss der ersten Phase von Project Pacific wurde VMware Cloud Foundation 4 mit Tanzu angekündigt, eine hybride Cloud-Infrastruktur mit einheitlichem Management sowohl für VM-basierte als auch für Container-basierte Anwendungen.

Mit den nunmehrigen Produktveröffentlichungen startet VMware in die nächste Phase von Project Pacific, um Kunden bei der schnellen Einführung von Kubernetes zu unterstützen. VMware vSphere mit VMware Tanzu biete Hunderttausenden vSphere-Kunden weltweit einen unkomplizierten Einstieg in Kubernetes und damit die Möglichkeit, über 70 Millionen vSphere-Workloads zu modernisieren, heisst es im Communiqué. Kunden könnten ihre bestehenden Investitionen in Technologie, Tools und Expertise voll ausschöpfen, um Kubernetes-Cluster zur Unterstützung moderner Anwendungen schnell einzurichten und bereitzustellen.

Insbesondere ermögliche es vSphere mit Tanzu den Kunden, so die Informationen von VMware, eine Kubernetes-Infrastruktur mit ihrem bestehenden Netzwerk und Storage Infrastruktur zu konfigurieren und in weniger als einer Stunde bereitzustellen. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, vSphere Distributed Switch-Support auf Kubernetes-Cluster zu erweitern. VSphere mit Tanzu soll es Anwenderfirmen ausserdem ermöglichen, NSX Advanced Load Balancer Essentials (mit der Option zum Upgrade auf die Enterprise-Edition) oder ihre eigene L4-Load Balancer-Lösung bereitzustellen. Mit VMware vCenter Server sind Kunden demnach in der Lage, Kubernetes-Cluster in wenigen Minuten mit rollenbasiertem Zugriff bereitzustellen und Entwicklern Kapazitäten zuzuweisen. Die Integration mit VMware Tanzu erlaube es Administratoren, konsistentes und konformes Kubernetes zu verwalten und gleichzeitig Entwicklern einen Self-Service-Zugang zur IT-Infrastruktur zu bieten.

Darüber hinaus führt VMware auch neue Funktionen in seinen HCI- und hybriden Cloud-Plattformen ein, um die Anforderungen moderner Anwendungen noch besser zu berücksichtigen. VMware Cloud Foundation 4.1 mit VMware Tanzu umfasst die vSAN Data Persistence-Plattform – ein Framework für Independent Software Vendors (ISVs) erlaubt modernen Stateful-Services wie NoSQL-Datenbanken und Objektspeicherung die Integration in die zugrundeliegende Infrastruktur. Dank der Integrationen könnten Kunden ihre Stateful-Anwendungen mit niedrigerem TCO sowie vereinfachtem Betrieb und Management betreiben, verspricht das Unternehmen mit Zentrale im kalifornischen Palo Alto.

VMware kündigte desweiteren Partnerschaften und Co-Engineering-Initiativen mit Cloudian, Datastax und MinIO an, um ihre jeweiligen Angebote in die Plattform zu integrieren und zu validieren. Die Partner werden demnächst Plug-Ins zur Unterstützung der Plattform einführen. In Zusammenarbeit mit den Partnern soll die neue Plattform Kunden Herstellerangaben zufolge folgende Möglichkeiten bieten:
- Entwickler können Kubernetes-APIs nutzen, um Stateful-Services bei Bedarf in einem Self-Service-Modell mit minimalem Aufwand für den Administrator bereitzustellen und zu skalieren
- Bereitstellung einer integrierten Health- und Kapazitätsüberwachung über dedizierte Dashboards in vCenter
- Service-bewusster Infrastrukturbetrieb, um die Service Verfügbarkeit auch bei Anpassungen der Infrastruktur einschließlich Wartung und Lebenszyklusmanagement aufrechtzuerhalten
- Ausführen von Stateful-Services mit optimaler Storage-Effizienz

Die Tanzu Editionen von VMware wiederum werden in den Ausführungen Basic, Standard, Advanced und Enterprise zusammengefasst. VMware Tanzu Basic ist ein Add-on zu vSphere, um Kubernetes als Teil der vSphere-Umgebung auszuführen. Die VMware Tanzu Standard-Edition ermögliche es Kunden, die Ausführung und Verwaltung von Kubernetes über mehrere Clouds zu bewerkstellingen mit einer dedizierten Open Source-basierten Kubernetes Distribution und zentralisierter Verwaltung von Richtlinien über Clouds, Cluster und Teams hinweg. Die Basic- und Standard-Editionen sollen in Kürze verfügbar sein; die Advanced- und Enterprise-Editionen werden zu einem späteren Zeitpunkt erhältlich sein.

Weitere Produktnews umfassen VMware vSphere 7 Update 1, VMware vSAN 7 Update 1 und VMware Cloud Foundation 4.1 mit neuen Funktionen. Diese sollen es Firmen ermöglichen, ihre Infrastruktur zu skalieren und den Betrieb weiter zu vereinfachen:
- Monster VMs – vSphere 7 Updates 1 basierte virtuelle Maschinen (VMs) skalieren laut den Infos bis zu 24 Terabyte (TB) und 768 vCPUs, um "Monster-VMs" mit ressourcenintensiven Anwendungen – wie beispielsweise In-Memory-Datenbanken – zu unterstützen.
- Optimierte Clusterskalierung – vSphere 7 Update 1 erweitert den Support für die Anzahl an Hosts pro Cluster um 50 Prozent – auf insgesamt 96 Hosts pro Cluster.
- HCI Mesh – vSAN 7 Update 1 umfasst HCI Mesh, einen softwarebasierten Ansatz zur Aufschlüsselung von Rechen- und Storageressourcen, der es Kunden gewährleisten soll, schrittweise zu skalieren. Diese neue Funktion helfe Kunden, sowohl Capex durch die Kapazitätsverteilung über Clustergrenzen hinweg als auch Opex zu reduzieren, da durch die effiziente Skalierung Speicherressourcen eingespart werden könnten.
- Compression-Only Option – Mit dieser neuen vSAN 7 Updates 1 Option sollen Anwenderunternehmen "Compression-Only" aktivieren können, anstatt Deduplizierung und Kompression. So könnten sie von erhöhter Kapazität und verbesserter Leistung profitieren, sowohl bei All-flash- als auch Hybridsystemen, ohne dass die Speichereffizienz für Datenbanken beeinträchtigt werde.
- Enterprise-Ready File Services – das vSAN 7 Update 1 bietet jetzt mit dem Support von SMB-Protokollen v3 und v2.1 alle gängigen File-Service-Protokolle an. Darüber hinaus umfasst vSAN File Services die Integration von Active Directory, eine kritische Komponente für Enterprise-Datenstorage sowie Kerberos-Support für die Netzwerkauthentifizierung. Mit diesen neuen Funktionen sollen Firmen vSAN sowohl für Block- als auch für Datenspeicherung nutzen können und die meisten gängigen Anwendungsfälle abdecken.
- Remote-Cluster – Die neuen Remote-Cluster-Funktionen sollen es VMware Cloud Foundation 4.1 ermöglichen, den Betrieb auf Aussenstellen und Niederlassungen auszuweiten.
- VVols-Integration – Die Integration von vVols in VMware Cloud Foundation 4.1 mit Tanzu biete ein Storage Management Framework für externe Speicher, so die Kalifornier.
- VMware Skyline letztlich unterstütze VMware Cloud Foundation – VMware Skyline integriere Intelligenz in VMware Cloud Foundation, indem Management- und Workload-Domains identifiziert und Lösungsergebnisse aktiv in VMware Cloud Foundation erscheinen würden.