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Nach einer mehrjährigen „Dürreperiode“ nimmt die IT-Branche wieder Geld in die Hand: Cloud Computing, Virtualisierung und die Einbindung von mobilen Endgeräten stehen ganz oben auf der Agenda der Unternehmen. Firmen setzen damit auf höhere Flexibilität und mehr Sicherheit bei sinkenden Kosten.

Gastkommentar von Toni Bernal, Country Manager Schweiz, Citrix Systems

Mit dem Siegeszug mobiler Technologien wie Tablets und Smartphones haben Mitarbeiter jederzeit Zugriff auf ihre geschäftliche Infrastruktur. Dank dieser Unabhängigkeit entstehen völlig neue Arbeitsmodelle, mit denen Unternehmen ihren Mitarbeitern deutlich mehr Freiheiten bei der Wahl des Arbeitsortes oder der Arbeitszeiten einräumen können. Gleichzeitig sorgt dieser Ansatz mittelfristig für niedrigere IT-Kosten und einen geringeren Wartungsaufwand in den Unternehmen: Die Mitarbeiter pflegen ihre selbst angeschafften Geräte in der Regel weitgehend eigenständig. Bei uns im Unternehmen etwa konnten wir bereits drei Jahre nach Start eines eigenen Bring-Your-Own-Device-Programms die IT-Kosten weltweit um 20 Prozent reduzieren. Viele andere Unternehmen sehen das ähnlich – Tendenz steigend. Das ergab auch eine repräsentative Studie, die Citrix erst kürzlich in Auftrag gegeben hat: Die befragten Firmenverantwortlichen erwarten, dass es schon 2020 im weltweiten Durchschnitt nur noch 6,7 Schreibtische für zehn Mitarbeiter geben wird. Der Rest arbeitet mobil von unterwegs oder zuhause. Bereits heute nutzen Mitarbeiter im Schnitt 4,35 unterschiedliche Devices, vom PC bis zum Smartphone. Arbeit ist dadurch immer weniger ein Synonym für das physische Büro.

Für die IT bleibt dieser Trend nicht ohne Folgen. Mobilität nimmt für viele Mitarbeiter einen sehr hohen Stellenwert ein, die Grenze zwischen Beruf und Privatleben verschwimmt. Die Mitarbeiter von morgen sind in einer digitalen Welt aufgewachsen. Die so genannten Digital Natives erwarten auch vom Arbeitgeber eine IT-Ausstattung, die einen mobilen Zugriff auf alle modernen Kommunikationskanäle ermöglicht. Für viele Firmen ergibt sich so unter Umständen gar ein Wettbewerbsvorteil im Tauziehen um junge Talente.

Um die unterschiedlichen Arten von Endgeräten sicher in das eigene Netzwerk einzubinden, kombinieren immer mehr Firmen den Bring-Your-Own-Device-Ansatz mit Virtualisierungsprojekten. Die Desktop-Virtualisierung ermöglicht jedem Mitarbeiter, von überall aus auf die gewohnte Arbeitsumgebung zuzugreifen. Mit virtuellen Desktops wird zudem das Betriebssystem vollständig vom Endgerät entkoppelt – mobile Devices stellen so kein allzu grosses Sicherheitsrisiko mehr dar. Die strikte Trennung von Gerät und Daten ermöglicht die problemlose Einhaltung selbst hoher Sicherheitsstandards.

Nicht zuletzt aufgrund dieser Entwicklungen steigt die Nachfrage nach Desktop-Virtualisierung stetig weiter an. Wobei das Interesse mehr und mehr unabhängig von Grösse und Branchenhintergrund wird. Auch im Zuge der anstehenden Migration auf Betriebssysteme wie Windows 7 oder Windows 8, ziehen immer mehr Unternehmen einen Wechsel auf virtuelle Umgebungen in Betracht.

Die Frage ist also nicht mehr „ob“, sondern „wie“ sich Unternehmen in Zukunft mit Schlagworten wie Cloud, DaaS, SaaS und IaaS beschäftigen werden. Die Voraussetzungen für die Transformation zum Desktop beziehungsweise zur Infrastruktur der Zukunft werden heute geschaffen. Klar ist: Der klassische Desktop wird mehr und mehr zum Auslaufmodell und Virtualisierung zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil – für Unternehmen jeder Grösse.