Symbolbild: Zoom

Vor allem jüngere Angestellte fürchten sich vor Videokonferenzen, die in der Corona-Pandemie ein nie gekanntes Ausmass erreicht haben. Das hat eine Umfrage des Personalberatungsunternehmens Virtira ergeben. Viele Befragte sprechen von psychischen und emotionalen Belastungen durch die Zeit, die sie vor der Webcam verbringen müssen. Für 61 Prozent ist die Zahl der Sitzungen im Vergleich zu Zeit vor der Pandemie erheblich angestiegen.

Vielen der 18- bis 24-Jährigen ist es peinlich, was während der Aufzeichnung im Hintergrund passiert. Sie sind auch nicht zufrieden mit dem Bild, das sie abgeben und sie leiden unter dem Druck, die Kamera ständig eingeschaltet zu lassen. Störungen durch Mitbewohner oder gar Haustiere sowie andere Dinge, die von der Sache ablenken, werden als weitere Gründe für das Unbehagen bei Videokonferenzen genannt.

"Arbeitgeber müssen ihre Richtlinien ändern und mit ihren Teams ehrliche Gespräche darüber führen, wie viele Meetings sie abhalten und wie sie sich auf Video treffen. So haben sie die Möglichkeit, Massnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter zu ergreifen", sagt Virtira-CEO Cynthia Watson. So sollte jedem überlassen werden vor die Kamera zu treten. Auch sei Gruppenzwang ein wichtiger Treiber, insbesondere bei jüngeren Arbeitnehmern - selbst wenn dies nicht vom Management oder der Organisation verlangt werde.

Virtuelle Meetings sind kein Ersatz für informelle persönliche Gespräche im Büro. Unternehmen müssen Manager und Mitarbeiter in alternative Formen der Zusammenarbeit einführen und sie entsprechend schulen, heisst es im Fazit der Umfrage. Mitarbeiter vor die Kamera zu holen, die nicht unbedingt gebraucht werden, koste Zeit und Produktivität. "Investieren Sie in gute Besprechungsnotizen, damit Sie sich schnell selbst über das, was sie wissen müssen, informieren und mehr ununterbrochene Arbeitszeit haben können", heisst es.