Symbolbild: Pixabay

In der Versicherungsbranche soll der Wunsch ihrer Kunden nach kontaktloser Kommunikation auch über die aktuelle Corona-Pandemie hinaus bestehen bleiben. Zudem seien die Ansprüche der Kunden an die Versicherungen in Sachen Digitalisierung in den vergangenen Monaten nochmals gestiegen. Das sind Ergebnisse der Studie "Digitale Versicherung 2020", für die im Auftrag des Ostschweizer Softwareherstellers Adcubum mehr als 300 Arbeitnehmer aus der Versicherungswirtschaft befragt wurden.

"Im Zuge der Pandemie hat ein Umdenken stattgefunden. Kunden sind heute sicherheitsbewusster. Sie wünschen sich einen kontaktlosen Informations- und Dokumentenaustausch mit ihrer Versicherung. Unternehmen sollten deshalb neue Zugangswege ermöglichen und sich an den Erwartungen der Kunden orientieren", kommentiert dazu Franz Bergmüller, Mitglied der Geschäftsleitung von Adcubum.

Die in der Studie befragten Experten deutscher Versicherungsunternehmen sehen im Kundenkontakt demnach zum Teil deutliche Veränderungen als Resultat des Lockdowns: 79 Prozent stimmen gemäss der Studie der Aussage zu, dass die Erwartungshaltung der Kunden in Richtung digitaler Kommunikation und papierloser Prozesse durch die Corona-Krise gestiegen sei. Weiter in die Zukunft geblickt, erwarten 76 Prozent der Branchenexperten: "Der Kundenwunsch nach kontaktloser Kommunikation mit einer Versicherung wird auch über die aktuelle Corona-Pandemie hinaus bestehen bleiben," folgert Bergmüller.

Seiner Ansicht nach wirkt dieser gesellschaftliche Wandel als Katalysator für die Digitalisierung der Versicherungsbranche: "Bedienerfreundliche Apps und smarte Chatbots sind dabei aber nur die sichtbare Oberfläche der Digitalisierung. Die Auswirkungen dieses Wandels treffen die Versicherer bis in ihre Kernsysteme. Die angestrebten ‚Low-Touch-Prozesse‘ beinhalten weit mehr als die Vermeidung physischer Nähe, sie bilden das Fundament einer umfassenden Automatisierung."

Über eine stärkere Digitalisierung seien die Unternehmen in der Lage, Ineffizienzen abzubauen und Skaleneffekte effektiv zu nutzen. Der Digitalisierungsexperte prognostiziert deshalb auch ein Auseinanderdriften der Kostenquoten in der Branche: "Einfaches und papierloses Arbeiten vom Antrag bis zum Grossschaden sollte schnell Realität werden. Nachzügler, die zu lange an traditionellen, umständlichen Prozessen festhalten, werden künftig aufgrund ihrer Kostenstruktur unter deutlichen Wettbewerbsnachteilen leiden," konstatiert Bergmüller. Ein "Low-Touch-Geschäftsmodell" ist für ihn nur mit modernen Kernversicherungssystemen umsetzbar, "damit Versicherungsprodukte in wenigen Schritten, papierlos und ohne physische Nähe abgeschlossen, Verträge verwaltet und Schäden reguliert werden können. Das ist die notwendige Basis, um in der ‚Low-Touch-Gesellschaft‘ bei Kunden, Mitarbeitenden und Vertriebsexperten zu reüssieren und gleichzeitig die Kosten zu senken."

Weitere Details: www.adcubum.com/de/studie-digitale-versicherung-2020



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