Symbolbild: Pixabay/Geralt

In Grossbritannien schlagen Messaging-Dienst-Betreiber wie Whatsapp, Signal, Threema und andere wegen der geplanten Verschärfung der Online-Gesetze Alarm. In einem offenen Brief verwiesen Vetreter dieser Unternehmen darauf, dass das Gesetz in der geplanten Fassung das Ende verschlüsselter Kommunikation und damit die routinemässige Überwachung von privaten Nachrichten bedeuten könne.

"Wir sind nicht der Meinung, dass ein Unternehmen, eine Regierung oder eine Einzelperson in der Lage sein sollte, persönliche Nachrichten zu lesen, und wir werden die Verschlüsselungstechnologie weiter verteidigen", ist dem Schreiben weiter zu entnehmen. Man rufe die britische Regierung auf, das Gesetz entsprechend anzupassen, um etwa die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch künftig abzusichern.

Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sind Inhalte der Kommunikation im Klartext nur für die beteiligten Nutzer verfügbar, nicht aber für die Anbieter der Dienste. Diese können Behörden dadurch auch keine Auskunft etwa bei Ermittlungen geben. Auch in anderen Ländern gibt es deshalb Bestrebungen, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufzuweichen. Grossbritannien will aber mit dem Gesetz weiter gehen als andere.

Am Mittwoch dieser Woche soll sich das britische Oberhaus in letzter Lesung mit dem Gesetz befassen. Das Innenministerium verteidigt den Entwurf mit der Bekämpfung von Kindesmissbrauch und verweist darauf, dass die zuständige Regulierungsbehörde nur "in angemessenen und begrenzten Umständen" von ihrem Überwachungsrecht Gebrauch machen solle. Aus der Downing Street hiess es, eine routinemässige Überwachung privater Kommunikation sei nicht geplant. Signal und Whatsapp, das zum Facebook-Konzern Meta gehört, hatten schon zuvor angedroht, lieber den britischen Markt zu verlassen, als die Verschlüsselung abzuschwächen.



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