Sehbehinderte an einer Ampel (Foto: Mainichi Shimbun, Osamu Sukagawa)

In Japans südwestlicher Präfektur Fukuoka sind die ersten Verkehrsampeln installiert worden, die ein Signal ausstrahlen, das von einem Smartphone mit entsprechender App empfangen wird. Es informiert darüber, ob das Überqueren der Strasse gefahrlos möglich ist, weil die Ampel für Fussgänger "Grün" anzeigt.

Das System soll Sehbehinderten und Blinden mehr Sicherheit geben. Die akustischen Signale, mit denen in Japan mehr als 24.000 Ampeln ausgestattet sind, reichen manchmal nicht aus, etwa bei hohem Verkehrsaufkommen. Dann sind sie nicht eindeutig zu hören. Ausserdem häufen sich die Beschwerden von Nachbarn, weil sie sich wegen der akustischen Signale im Schlaf gestört fühlen. An 80 Prozent der Kreuzungen, die derart ausgestattet sind, werden diese nachts ruhiggestellt, was die Sicherheit beeinträchtigt.

Einem Bericht der Tageszeitung "Mainichi Shimbun" nach ist die App rund um die Uhr in Betrieb. Das Fussgängerinformations- und Kommunikationssystem sendet an das Smartphone eines Nutzers, der sich gerade einer entsprechend ausgestatteten Ampel nähert, die Namen der Strassen, die sich dort kreuzen, und die Ampelfarbe. Beides wird akustisch mit einer Computer-Stimme übermittelt. Damit hilft das System Sehbehinderten und Blinden auch bei der Orientierung.

Das System ist bisher an 136 Ampeln in den Präfekturen Miyagi, Chiba, Shizuoka, Saitama und Fukuoka installiert. In diesem Jahr sollen weitere 150 Funkampeln in japanischen Großstädten hinzukommen. Yumiko Katayama, eine 61-jährige sehbehinderte Frau, die sich noch selbstständig in ihr vertrauten Stadtteilen bewegen kann, freut sich über die optische Ergänzung. "Ich wünsche mir, dass alle Ampeln damit ausgestattet werden", sagt sie.