Soll an die USA ausgeliefert werden: Huawei-Finanz-Chefin Meng Wanzhou (Bild: Wiki/CCO)

Offenbar treiben die Vereinigten Staaten nun die Auslieferung der Finanzchefin des chinesischen Netzwerkausrüsters und Smartphone-Herstellers Huawei voran. Die USA hätten Kanada mitgeteilt, dass man die Überstellung von Meng Wanzhou, die auch unter den Namen Sabrina Meng und Cathy Meng bekannt ist, fordern werde. Dies betonte der kanadische Botschafter in den USA, David MacNaughton, in einem Interview gegenüber der Zeitung "Globe and Mail".

Allerdings gab er nicht an, wann der formelle Antrag gestellt werde. Die Frist läuft jedenflass Ende Jänner aus – 60 Tage nach der Festnahme Mengs am 1. Dezember in Vancouver. Wird der Antrag gestellt, muss ein kanadisches Gericht binnen 30 Tagen entscheiden, ob die Beweise ausreichen, um einer Auslieferung stattzugeben.

Aktuell befindet sich die Tochter des Huawei-Firmengründers Ren Zhengfei gegen Kaution auf freiem Fuss. Die Festnahme erfolgte in Zusammenhang mit Ermittlungen wegen möglicher Verstösse gegen US-Iran-Sanktionen. Meng muss am 6. Februar vor einem Gericht in Vancouver erscheinen.

Der Fall hat die Beziehungen zwischen Peking und Ottawa deutlich verschlechtert. So bezeichnete das chinesische Aussenministerium das Vorgehen Kanadas als „Missbrauch von Rechtsverfahren“. Ein Kanadier wurde zudem wegen Drogenschmuggels in China zum Tode verurteilt.



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