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Der US-amerikanische Mikroblogging Twitter hat eine weitere Desinformationskampagne im Vorfeld der US-Kongresswahlen gestoppt. Tausende fingierte Konten, auf denen Demokraten vermeintlich zur Nichtteilnahme an der Wahl am Dienstag aufriefen, seien im September und Oktober gelöscht worden, meldeten US-Medien unter Berufung auf Twitter. Es sei so erschienen, als seien die Konten von den USA aus gesteuert worden.

Einem Bericht des US-Nachrichtensender CNN zufolge machten Wahlhelfer der Demokraten Twitter auf die fingierten Konten aufmerksam. Im Präsidentenwahlkampf 2016 hatte es bereits schwere Einflussnahme gegeben, für die Russland verantwortlich gemacht wird. Moskau, das die Vorwürfe zurückweist, steckte nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste nicht nur hinter den Hackerangriffen auf das Umfeld der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton, sondern führte damals auch grossangelegte Desinformationskampagnen im Internet, um das politische Klima zu vergiften.

Auch andere Onlinenetzwerke und Internetdienste wie Facebook und Google löschten zuletzt zahlreiche gefälschte Konten. Dabei gab es Verbindungen in den Iran und nach Russland. Durch Löschungen von fingierten Konten sei die Zahl der aktiven Twitter-Nutzer im vergangenen Quartal um neun Millionen gesunken, hatte das Unternehmen im Oktober mitgeteilt. US-Präsident Donald Trump, der Twitter intensiv nutzt, hatte sich kürzlich beschwert, dass das Unternehmen gegen seine Anhänger vorgehe. Viele Konservative in den USA beschuldigen die Onlinenetzwerke, ihre Plattformen absichtlich derart zu gestalten, dass linksliberale politische Inhalte prominent erscheinen, während konservative Inhalte benachteiligt oder komplett unterdrückt würden.