In Illinois gebüsst: Facebook (Bild: HDW)

In einer bereits seit über fünf Jahren laufenden Sammelklage wegen des unerlaubten Sammelns biometrischer Daten der Nutzer haben sich Gerichte, Ankläger und Facebook im US-Bundesstaat Illinois auf einen Vergleich geeinigt. Facebook verpflichtet sich, insgesamt 650 Millionen US-Dollar zu zahlen. Das läuft auf rund 350 US-Dollar pro Nutzer hinaus.

Das Verfahren wurde bereits 2015 angestrengt und basiert auf Facebooks Speicherung und Analyse von Nutzerfotos. Das soziale Netzwerk hatte den Nutzern beim Speichern von Bildern angeboten, Freunde zu erkennen und zu markieren. Dafür wurde nicht nur das hochgeladene Foto gescannt, sondern auch andere Fotos und Profile durchsucht, um diese auf dem neuen Foto zu identifizieren. Das widerspricht dem Datenschutzgesetz von Illinois.

Im dem US-Bundesstaat besagt der Biometric Information Privacy Act, dass die automatische Gesichtserkennung nur nach einer expliziten Einwilligung des Nutzers eingesetzt werden darf. Diese holte Facebook nicht ein. Um weitere Verhandlungen zu umgehen, die eventuell zu einer noch höheren Strafe geführt hätten, stimmte das soziale Netzwerk zuerst einem Vergleich in Höhe von 550 Millionen US-Dollar zu.

Dies war dem zuständigen US-Bezirksrichter aber nicht ausreichend. Die strittigen Parteien haben sich deshalb jetzt auf einen neuen Vergleich mit einer Gesamtsumme von 650 Millionen US-Dollar geeinigt.