AT&T hat ein Datenschutzproblem (Bild:Wikipedia/CC BY SA 3.0)

Der US-Telekomriese AT&T hat rechtlichen Ärger wegen angeblich vertraulicher Konzerndaten, die vor der Veröffentlichung eines Quartalsberichts an Wall-Street-Analysten weitergegeben worden sein sollen. Die Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) reichte Klage gegen AT&T und drei ranghohe Mitarbeiter ein. Die Behörde wirft ihnen vor, Geheimhaltungspflichten verletzt zu haben, um Anlegererwartungen hinsichtlich der Geschäftszahlen zu dämpfen.

Konkret geht es der SEC zufolge um Zahlen zum Smartphone-Verkauf im ersten Quartal 2016. Die AT&T-Manager hätten Analysten von rund 20 Finanzfirmen angerufen und interne Daten durchgegeben, woraufhin diese ihre Prognosen deutlich gesenkt hätten. Der sogenannte Analysten-Konsens bildet die Erwartungen des Finanzmarkts an die Geschäftsberichte börsennotierter Unternehmen ab. Wenn er übertroffen oder verfehlt wird, kann dies den Aktienkurs stark bewegen.

AT&T wies die Anschuldigungen in einer Stellungnahme nicht direkt zurück, stritt aber ab, dass die Angaben zum Smartphone-Absatz einen wesentlichen Einfluss auf das Quartalsergebnis gehabt hätten. Bei den Telefonaten mit den Analysten sei es um branchenweit auslaufende Kaufanreizprogramme gegangen, die der Öffentlichkeit ohnehin schon bekannt gewesen seien. Die SEC-Klage stelle eine deutliche Abkehr der langjährigen Regulierungsrichtlinien der Behörde dar, teilte der Konzern mit.