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Da die Ansichten der einzelnen Mitgliedstaaten der EU über die Reform des Urheberrechts stark auseinander gehen, wurde sie auf Eis gelegt. Ein für heute geplantes abschliessendes Treffen von EU-Abgeordneten, Vertretungen der EU-Länder und Kommissionsmitgliedern wurde kurzfristig abgesagt.

EU-Digitalkommissar Andrus Ansip gibt sich ob der Verzögerung sehr enttäuscht. Er schrie auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wörtlich: "Quite disappointed about this delay. I think we should not on the last meters lose sight of the major achievements that are already largely agreed."

Angesichts der EU-Parlamentswahl im Mai wird der Zeitdruck auf die Verhandlungen immer grösser. Zankäpfel in der seit zwei Jahren andauernden Debatte sind speziell zwei Punkte des Rechtsvorschlags, die vor allem bei grossen Technologiekonzernen auf Widerstand stossen: Im Kapitel elf dreht sich alles um die Einführung eines EU-weiten Leistungsschutzrechts, das dafür sorgen soll, dass beispielsweise Onlineplattformen wie Google für die Verwendung von bereits veröffentlichten Onlineartikeln zahlen müssen. Kapitel 13 beschäftigt sich damit, dass Onlineplattformen wie die Google-Tochter Youtube, Instagram und Github Gebühren an KünstlerInnen und andere Rechteinhaber zahlen sollen, wenn sie deren Songs und Videos verbreiten.

Um das zu überblicken, müssten ihnen zufolge Upload-Filter eingesetzt werden – eine umstrittene Software, die beim Hochladen prüft, ob es dabei zu Verstössen kommt. Kritiker sehen darin ein Schlupfloch, um unliebsame Inhalte aus dem Netz zu entfernen. Der aktuelle Streit dreht sich vor allem darum, welchen Unternehmen es aufgrund ihrer Grösse erspart werden könnte, solche Filter anzuwenden.