Sunrise: Übernahme von UPC auf der Kippe (Foto: Kapi)

Die 6,3 Milliarden Franken schwere Übernahme des Schweizer Kabelnetzbetreibers UPC durch den Telekomkonzern Sunrise steht auf der Kippe. Neben einigen grossen Aktionären hat sich nun auch der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS gegen den Deal ausgesprochen. ISS empfiehlt den Aktionären, die für den Zukauf geplante milliardenschwere Kapitalerhöhung abzulehnen. Das geht aus einem Reuters vorliegenden Dokument hervor. Offiziell will ISS seine Empfehlung erst heute veröffentlichen. Bereits zuvor galt die Zustimmung der Eigentümer zu der Geldspritze als ungewiss.

Eine Sunrise-Sprecherin erklärte, der Konzern prüfe die Einzelheiten der ISS-Empfehlung und werde diese zu gegebener Zeit kommentieren. An der Börse gaben die Anleger dem Deal und der damit verbundenen Kapitalerhöhung offenbar weniger gute Chancen – die Sunrise-Aktie legte um gut zwei Prozent zu.

Mit der Übernahme will Sunrise Boden auf den deutlich grösseren Konkurrenten Swisscom gut machen. Doch der grösste Aktionär – die deutsche Freenet mit einem Anteil von 24,5 Prozent – hat sich gegen die geplante, bis zu 2,8 Mrd. Franken schwere Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Deals ausgesprochen. Über diese sollen die Aktionäre am 23. Oktober abstimmen. Um fortzufahren, benötigt Sunrise die Zustimmung von mindestens der Hälfte der anwesenden Aktionäre. Das könnte jedoch knapp werden – zumal bei solchen Aktionärstreffen nie alle Eigentümer anwesend sind. Bei der vergangenen Generalversammlung im April waren lediglich knapp 62 Prozent des Aktienkapitals vertreten.



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