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Unternehmen werden auch künftig auf die Mischung von traditioneller Weiterbildung und eLearning setzen. Dies geht aus der 6. Trendstudie "MMB Learning Delphi", an der sich 76 ExpertInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz online beteiligten.

"Blended Learning" führt wie in den Vorjahren die Liste der erfolgversprechenden Lernformen an. Dahinter konnte sich auf Anhieb die 2011 neu aufgenommene Kategorie "Mobile/Apps" auf dem zweiten Rang platzieren. Mobile Lernformen gelten drei Viertel der befragten ExpertInnen als Erfolg versprechende Lerntechnologie. Die Experten wurden wie in den Vorjahren gebeten, Szenarien zu bewerten, die die Weiterbildung in drei Jahren bestimmen werden. Drei dieser Statements betreffen die künftige Bedeutung von Lernplattformen: Mehr als drei Viertel der Befragten (77%) bestätigen, dass "Cloud Computing" und "Software as a Service", also die Nutzung von Diensten über eine nicht hauseigene IT-Infrastruktur, den eLearning-Markt der Zukunft entscheidend beeinflussen werden.

Stärker als in den Vorjahren ist die Zustimmung für einen vermehrten Einsatz von "Open-Source"-Lernplattformen innerhalb der nächsten drei Jahre (2011: 72%, 2010:65%, 2009: 62%). Für eher unrealistisch wird nach wie vor die Annahme eingeschätzt, Unternehmen setzten zukünftig vermehrt auf "proprietäre" Plattform-Lösungen – wie in den vergangenen Jahren hält auch 2011 nur etwa ein Drittel der Experten dieses Szenario für ein Modell mit Zukunft. Dies würde bedeuten, dass in Zukunft "Open-Source"-Angebote als virtuelles Angebot ("Software as a Service") verfügbar gemacht werden müssten und man sie nicht mehr auf dem eigenen Server installieren muss. Hier haben allerdings die gängigen Systeme wie ILIAS oder Moodle noch einen weiten Weg vor sich.

Auch bei der Frage nach den kommerziell besonders Erfolg versprechenden Szenarien nehmen "Blended Learning" und "Mobile Learning" wieder die Spitzenplätze ein. Dagegen schneiden Micro-Blogging-Dienste gerade in wirtschaftlicher Hinsicht wie in den Vorjahren sehr schlecht ab. Insgesamt wird Web 2.0 Anwendungen auch im Jahr 2011 nur geringes wirtschaftliches Potenzial attestiert.

Mittlerweile zum festen Fragenkatalog gehört die Frage nach den Zielgruppen für das digitale Lernen. Auf Platz 1 der Top-Zielgruppen für die eLearning-Wirtschaft liegen nach wie vor Grossunternehmen. Allerdings können KMU den zweiten Platz unter den wichtigsten Zielgruppen auch in diesem Jahr bestätigen. "B2C-Strategien", also der Gewinnung von individuellen Kunden, werden nach wie vor kaum Erfolgsaussichten attestiert. So landet die Zielgruppe der Selbständigen und Freiberufler 2011 noch hinter dem Handwerk auf dem letzten Platz.

Erstmals wurde 2011 die Frage nach "vordringlichen Aufgaben der Personalentwicklung" gestellt. Unter den aufgelisteten PE-Aufgaben messen die befragten ExpertInnen der Herausforderung, das Wissen älterer, erfahrener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu speichern, die größte Bedeutung bei. Hier macht es sich bemerkbar, dass in den vergangenen Jahren wertvolles Wissen mit den "Leaving Experts" aus den Unternehmen gegangen ist.