Die Deutsche Telekom und der Mobilfunkanbieter United Internet wollen beim Glasfaserausbau in Deutschland kooperieren. Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges hatte in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe gesagt, er biete United-Internet-Chef Ralph Dommermuth verbindlich an, gemeinsam fünf Millionen Haushalte an das schnelle Breitbandnetz anzuschliessen. Es habe bereits direkte Kontakte gegeben, in vielen Punkten seien sich beide Seiten einig, sagte Dommermuth.

Über die Kostenaufteilung äusserten beide Chefs allerdings unterschiedliche Vorstellungen: Höttges sprach in dem Interview davon, dass beide Konzerne sich die Kosten zur Hälfte teilen sollten. Dommermuth will angesichts der Marktmacht und der grösseren Kundenzahl der Telekom nur 25 Prozent übernehmen. Die Telekom verwies am Abend darauf, dass sie nicht über einen Marktanteil von 75 Prozent im Breitbandmarkt verfüge. Aber: "Wir freuen uns, dass durch unsere Initiative Bewegung entstanden ist."

Dommermuth bekräftigte zudem seine Pläne, unter bestimmten Bedingungen bei der anstehenden Versteigerung der Frequenzen für den neuen 5G-Mobilfunkstandard mitzubieten und dafür ein eigenes Antennen-Netz aufzubauen. Er betonte erneut die Notwendigkeit, bis dahin die bereits bestehenden Netze der Betreiber Telekom, Vodafone und Telefonica mitnutzen zu können. Über die Nutzungsentgelte sollen sich die Unternehmen aus seiner Sicht bilateral einigen. Im Falle einer Verhandlungsblockade brachte Dommermuth die Bundesnetzagentur als Schiedsrichter ins Gespräch.



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