Der Internet- und Mobilfunkanbieter United Internet erwägt die Teilnahme an der Auktion neuer Mobilfunk-Frequenzen. Mit eigenen Frequenzen nach dem neuen Standard 5G würde United Internet neben den Platzhirschen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland zum vierten Netzanbieter in Deutschland. Die Bundesnetzagentur will einen Entwurf über die Vergabebedingungen im September vorlegen. Die Auktion für die neue Schlüsseltechnologie in Europas grösstem Mobilfunkmarkt ist Anfang nächsten Jahres geplant. Dommermuth verspricht sich vom Einstieg als vierter Netzbetreiber mehr Flexibilität bei der Definition der Netzleistungen und ausserdem mittel- bis langfristig höhere Ergebnisse.

Von Januar bis Juni kletterte der Umsatz des Unternehmens, zu dem auch die E-Mailanbieter Gmx.de und Web.de sowie der Webhosting-Anbieter Strato gehören, um rund 30 Prozent auf knapp 2,56 Milliarden Euro, während der Betriebsgewinn (Ebitda) um knapp 32 Prozent auf fast 566 Millionen Euro zulegte. Bei der Tochter Drillisch stieg das Ebitda sogar um 62 Prozent auf 340 Millionen Euro. Für den 54-jährigen Internet-Milliardär ist das nationale Roaming Voraussetzung dafür, sich um eigene Frequenzen zu bemühen. Nur dann wäre gewährleistet, dass Kunden von United Internet die Netze von anderen Anbietern nutzen können. Bisher verfügen United Internet und Drillisch nicht über ein eigenes Mobilfunknetz, sondern mieten die Dienste der drei Betreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland.

Sitz von Unjted Internet in Montabaur (Bild: zVg)