Crealogix mit hohen Verlusten (Bild:Crealogix)

Der Umsatz des schweizerischen Fintech-Unternehmens Crealogix ging im Geschäftsjahr 2021/22 um 14 Prozent auf nunmehr 94 Millionen Franken zurück. Dieser Umsatzrückgang zusammen mit ausserordentlich hohen Investitionen für die Implementierung des Förderbankenprodukts in Deutschland führten zu einem negativen Ebitda von 9.3 Millionen Franken.

Wie Crealogix in einer Aussendung betont, habe man erheblich in die Weiter- und Neuentwicklung der Produkte investiert. Zudem sei das Produkt- und Dienstleistungsportfolio gestrafft worden. Im Zuge dessen wurde auch die Mitarbeiterzahl um 17 Prozent auf 524 reduziert.

Neben der Umstellung des Lizenzmodells hätten auch die Abgabe von Serviceumsätzen an Implementierungspartner, Wechselkurseffekte sowie der verzögerte Verkauf von Payment-Devices zum Umsatzrückgang beigetragen, betont das Unternehmen mit Sitz in Zürich. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze betrug demnach 51,3 Prozent des Gesamtumsatzes.

Unter dem Strich erlitt Crealogix einen Verlust vor Goodwill-Abschreibungen von 12,2 Millionen im Vergleich zu einem Gewinn von 0,8 Millionen im Vorjahr. Das den Aktionären zurechenbare Ergebnis wird mit -16,9 Millionen beziffert nach -4,1 Millionen. Die Eigenkapitalquote fiel per Ende des Geschäftsjahres auf 22,6 Prozent nach 38,0 Prozent vor einem Jahr. Eigentlich darf Crealogix wegen einer Wandelanleihe den Wert von 25 Prozent nicht unterschreiten. Wegen des kurzfristig stark gestiegen Frankenkurses sei dies zum Geschäftsjahresende jedoch vorübergehend der Fall gewesen. "Dies konnte aber in der Zwischenzeit mit verschiedenen, bereits angekündigten Massnahmen, unter anderem dem Teilverkauf der Swiss Learning Hub, wieder behoben werden," heisst es. Die vorübergehende Abweichung der Eigenkapitalquote habe keine Konsequenzen für die Wandelanleihe.

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2022/23 rechnet der Bankensoftware-Anbieter auf bereinigtem Vergleichsniveau (Entkonsolidierung Swiss Learning Hub) noch mit keinen höheren Umsätzen. Dies wegen der Unsicherheiten beim Eurokurs und der weiteren Umstellung auf Mehrjahresverträge (im Fachjargon "Software as a Service"; SaaS). Bereits in der ersten Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2022/23 rechnet Crealogix hingegen wieder mit einer Rückkehr zu einem positiven Ebitda.



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