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Der US-amerikanische Online-Fahrdienstvermittler Uber hat mitten in der juristischen Auseinandersetzung über Roboterwagentechnik mit der Google-Schwesterfirma Waymo den prominenten Entwickler Anthony Levandowski den Blauen Brief übermittelt. Waymo wirft dem früheren Google-Manager Levandowski in einer Klage gegen Uber vor, er habe vor seinem Abgang beim Internetkonzern Tausende vertrauliche Dokumente heruntergeladen und mitgenommen.

Levandowski macht in dem Verfahren von dem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern, wenn man sich damit selbst belasten könnte. Uber hatte ihn Mitte des Monats ultimativ aufgefordert, er solle ausdrücklich bestätigen, dass er keine fremden Unterlagen besitze - oder diese aushändigen. Wenn er weiter die Zusammenarbeit bei der Untersuchung verweigere, könne er entlassen werden, hiess es schon damals.

Laut dem Kündigungsbrief an Levandowski, den die "Washington Post" publiziert hat, hat er jetzt noch 20 Tage Zeit, seine Entlassung abzuwenden, wenn er den Forderungen schliesslich nachgibt. Uber erklärte, das Roboterwagenprojekt der Firma solle nun weiter von Eric Meyhofer geführt werden, der bereits kommissarisch für Levandowski eingesprungen war.

In dem Streit geht es vor allem um die Laserradare, mit denen selbstfahrende Autos ihre Umgebung abtasten. Levandowski war ein Vorreiter der Technologie bei den Google-Roboterwagen. Nach seinem Abgang beim Internetkonzern gründete er im vergangenen Jahr die auf selbstfahrende Lastwagen spezialisierte Firma Otto. Uber kaufte das Unternehmen für 680 Millionen Dollar und machte Levandowski zum Chef seines Roboterwagenprogramms.