Der US- Fahrdienstvermittler Uber gibt in einer Börsen-Mitteilung bekannt, wegen der Coronavirus-Pandemie 3.700 Stellen in den Bereichen Kundendienst und Rekrutierung weltweit zu streichen. Das sind rund 14 Prozent der Belegschaft, in der allerdings die Fahrer nicht mitgezählt werden, weshalb jetzt eine Klage anhängig ist. Als Geste der Solidarität verzichtet Konzernchef Dara Khosrowshahi bis zum Ende des Jahres auf sein Grundehalt.

Uber gibt morgen seine aktuellen Geschäftszahlen bekannt, die Finanzprognose für das Gesamtjahr wurde jeedoch bereits unlängst zurückgezogen, da die Nachfrage weltweit eingebrochen ist. Die Sparte der Essensauslieferungen konnte nur einen Bruchteil des entgangenen Umsatzes wettmachen. Das Unternehmen rechnet zunächst mit Ausgaben von rund 20 Millionen Dollar für die Kündigungen (Abfertigungen), weitere mögliche Kosten würden noch geprüft. Die Aktie startete nach der Ankündigung mit einem dicken Minus in den US-Handel.

Auch Uber-Konkurrent Lyft hat angekündigt, 17 Prozent seiner Arbeitsplätze abbauen zu müssen. Beide Unternehmen sehen sich seit Dienstag mit Klagen im US-Bundesstaat Kalifornien konfrontiert, da sie ihre Fahrer nicht anstellen, sondern als unabhängige Unternehmer behandeln, und sich dadurch in den Augen des Gesetzgebers ihrer Arbeitgeber-Verpflichtungen wie dem Mindestlohn sowie bezahlten Überstunden oder Krankheitstagen entziehen. "Manchmal braucht es eine Pandemie, um uns aufzurütteln und zu realisieren, was es wirklich bedeutet und wer die Konsequenzen erleidet", sagte der klagende Generalstaatsanwalt Xavier Becerra zum umstrittenen Geschäftsmodell der in San Francisco ansässigen Fahrdienstvermittler.