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Twitter-Gründer Jack Dorsey hat auf einem Event des Unternehmens das baldige Verschwinden seines herzförmigen Like-Buttons angekündigt. Laut einem Telegraph-Bericht gab er im gleichen Kontext zu, "kein grosser Fan der Schaltfläche" zu sein.

Die Entfernung des Buttons soll laut "Telegraph" im Zuge der Pläne von Twitter geschehen, um die Qualität von Debatten auf der Plattform des Kurznachrichtendienstes künftig zu verbessern. Das Feature wurde bereits im Jahr 2015 eingeführt, um den Button "Favoriten" zu ersetzen. Ursprünglich war dieser eine sternförmige Schaltfläche, mit der Tweets mit einem Lesezeichen versehen und später gelesen werden konnten. Das Herz empfanden viele User bislang als Gegenstück zu Facebooks Like-Daumen.

Psychologen kritisieren Like-Funktionen in sozialen Netzwerken. Eine Studie der University of California, San Diego, hat bereits 2017 gezeigt, dass das übermässige Liken von Beiträgen anderer Nutzer mit schlechterer mentaler und physischer Gesundheit und einer "verringerten Lebenszufriedenheit" verbunden ist. Facebook änderte 2018 seinen Algorithmus zur Verbesserung der Interaktion der User und zeigt im News Feed nun etwa weniger Posts, die viele Likes bekommen haben, sondern zumeist solche, die in den Kommentaren für Gesprächsstoff sorgen.

Mit dem Entfernen des Like-Button könnte Twitter ebenfalls für mehr Interaktion sorgen, denn Nutzer müssten dann wieder einen weiteren Tweet absetzen, wenn sie ausdrücken möchten, dass ihnen ein Statement gefällt. Im vergangenen Quartal hat der Kurznachrichtendienst eigenen Angaben nach rund neun Mio. User verloren. Soziale Medien haben in den vergangenen Jahren immer wieder für Kritik gesorgt. Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren entwickeln laut Experten von The Children's Commissioner zufolge beispielsweise oft eine Sucht nach "Likes" und sind dadurch einem emotionalen Risiko ausgesetzt.