Bittet App-Entwickler künftig zur Kasse: Twitter (Bild: Pixabay)

Der im Besitz von Tesla-Gründer Elon Musk befindliche Mikroblogging-Dienst Twitter kündigte an, den kostenlosen Zugang für App-Entwickler zur Programmierschnittstelle einzustellen. Im Unterschied zu vielen anderen Onlinediensten wird Entwicklern damit kein kostenloser Zugriff auf Twitter-Daten mehr möglich sein. Die Massnahme ist offenbar ein weiterer Versuch Twitters, um an Geld zu gelangen.

Wie ein diesbezügliches künftigen Preismodell aussehen soll, liess der Mikroblogging-Dienst mit Zentrale in San Francisco vorerst noch offen. Mit dem Schnittstellenzugang entwickelte sich in den vergangenen Jahren ein System aus nützlichen Apps und Diensten. Sie fertigen zum Beispiel Screenshots von Tweets, machen Threads aus mehreren Beiträgen leichter lesbar und sammeln später gelöschte Tweets.

Wird der Zugang zu Twitters Schnittstellen für Entwickler kostenpflichtig, könnten diese im Gegenzug gezwungen sein, von ihren Nutzern ebenfalls Geld verlangen zu müssen. Solche Geschäftsmodelle gelten als schwierig, da die Bereitschaft zum Bezahlen im Netz eher gering ist.

Zur Erinnerung: Tech-Multimilliardär Elon Musk kaufte Twitter im vergangenen Herbst und bürdete dem Dienst dabei Schulden in Milliardenhöhe auf, die nun bedient werden müssen. Zugleich sanken seitdem die Werbeeinnahmen, auch weil viele Anzeigenkunden die Plattform mit dem Rechtsschwenk unter Musk scheuen. Twitter versucht, unter anderem mit einem Aboangebot zu mehr Geld zu kommen. Vor Kurzem wurden sogar Möbel aus der Zentrale in San Francisco versteigert.

Zu einem ersten Schlag gegen das Entwicklerökosystem rund um Twitter holte der Kurznachrichtendienst bereits vor einigen Wochen aus. Nach einer Regeländerung hörten Apps anderer Anbieter, über die man auf Twitter zugreifen konnte, von einem Tag auf den anderen auf zu funktionieren. In ihnen konnte man sich der Werbung entziehen, die sonst zwischen den Tweets auftaucht. Gleichzeitig boten diese Apps oft einen wesentlich grösseren Funktionsumfang als Twitters eigene Apps.