Um Investoren zu beruhigen, greift Twitter tief in die Tasche (Bild: Pixabay)

Der kalifornische Mikroblogging-Dienst Twitter konnte im jahrelangen Knatsch mit Investoren um irreführende Angaben zur Zahl seiner Nutzer offenbar einen Vergleich erzielen. Twitter wolle 809,5 Millionen Dollar (690 Millionen Euro) auf den Tisch blättern, um die Aktionäre zu beruhigen, teilte das Unternehmen mit Sitz in San Francisco mit. Ein Gericht müsse dies allerdings noch billigen.

Die Investoren hatten bereits 2016 geklagt. Führende Manager von Twitter, darunter der Gründer Jack Dorsey und der damalige Chef Dick Costolo, hätten beim Verkauf eigener Twitter-Aktien 2015 nicht die volle Wahrheit über ein langsameres Wachstum der Nutzerzahl offenbart, lautete der Vorwurf. Der Aktienkurs war deswegen damals zeitweise gefallen.

Der angestrebte Vergleich regle alle Klagen und sei kein Schuldeingeständnis, betont das Management von Twitter. Das Geld solle nach juristischer Zustimmung noch in diesem Jahr fliessen.

Der Kurznachrichtendienst hatte im Juli überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt. Der Gewinn im zweiten Quartal betrug 66 Millionen Dollar, der Umsatz rund 1,2 Milliarden Dollar. Die für Twitter wichtige Grösse der täglich aktiven Anwender, denen Werbung angezeigt werden kann, stieg auf 206 Millionen Menschen. Das war ein Anstieg von elf Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.



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