Sperre: bald womöglich schon in der Amtszeit (Foto: John Cameron, unsplash.com)

Wer auf Twitter herumpöbelt, wird gesperrt - ausser, er ist gerade Präsident der Vereinigten Staaten. Das hat in den vergangenen Jahren für viel Unmut gesorgt. Ob diese Sonderbehandlung für "World Leader" wie Staats- und Regierungschefs weiterhin bestehen bleiben soll, will die Plattform jetzt mithilfe der Öffentlichkeit klären. Ab sofort sammelt der Mikroblogging-Dienst mit einem öffentlichen Fragebogen Feedback, ob für Führungspersönlichkeiten nicht doch die gleichen Regeln gelten sollen wie für alle anderen.

Aktuell lässt Twitter bestimmten Führungspersönlichkeiten globaler Bedeutung recht viel Spielraum, was ihr Verhalten betrifft. Denn: Was sie zu sagen haben, ist einfach von grosser Relevanz. Das ist durchaus umstritten, nicht zuletzt, weil in den vergangenen Jahren ein gewisser Donald Trump auf Twitter herumgepöbelt hat wie eine Cartoon-Wutente. Für normale Menschen wäre das inakzeptabel - und mit seinem Verschwinden aus dem Weissen Haus war Trump auch seinen Twitter-Account los.

Jetzt scheint Twitter diese Ausnahmen zu überdenken und bittet um Feedback via Fragebogen. "Wir wollen von der Öffentlichkeit hören, ob sie glauben, dass für World Leader die gleichen Regeln gelten sollen wie für andere auf Twitter", heisst es im offiziellen Twitter-Blog http://bit.ly/3lxbM4w . Auch wolle man wissen, welche Art von Konsequenzen Regelverstösse durch Führungspersönlichkeiten haben sollen. Dem Blog-Eintrag zufolge konsultiere das Unternehmen zudem diverse Menschenrechtsexperten, zivilgesellschaftliche Organisationen und akademische Experten, deren Feedback ebenfalls in mögliche Regeländerungen einfliessen soll.

Über den online gestellten Fragebogen können die User bis 12. April ihre Ansichten zu der Frage an Twitter übermitteln. Um "sicherzustellen, dass das Feedback eine globale Perspektive reflektiert", wird es den Fragebogen auf Englisch und in 13 weiteren Weltsprachen von Arabisch über Chinesisch, Französisch und Russisch bis hin zu Urdu geben. Eine deutsche Version ist laut Twitter-Blog allerdings nicht geplant.



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