Twitch: Streamer verdienen künftig mit Werbung (Bild: Caspar Camille Rubin auf Unsplash.com)

Das Live-Streaming-Videoportal Twitch will die Einstiegshürden für Content-Produzenten ins boomende Werbegeschäft reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Online-Portal sein hauseigenes "Ads Incentive Program" (AIP) nun für mehr Streamer geöffnet und gleichzeitig das Auszahlungsschema für Werbegelder geändert. Statt eines fixen Pauschalbetrags sollen Produzenten ab sofort prozentual am Umsatz beteiligt werden und dadurch deutlich mehr verdienen, so das kalifornische Unternehmen.

"Vor einigen Monaten haben wir ein neues Management-Tool für Werbeanzeigen und das AIP vorgestellt. Damit wollten wir die Verwaltung von Einschaltungen erleichtern und eine neue Methode austesten, um Content-Erzeugern ein verlässlicheres und höheres Einkommen zu ermöglichen", heisst es im Twitch-Firmen-Blog. Diese Veränderungen hätten innerhalb der User-Community "viel positives Feedback" hervorgerufen. "Deshalb gehen wir nun noch einen Schritt weiter", erklären die Verantwortlichen.

Zunächst einmal wolle man generell mehr Streamern erlauben, am AIP teilzunehmen. "Wir machen unsere Scheunentore ganz weit auf, um mehr Content-Partner zu erreichen als jemals zuvor", betont das Videoportal. Ausserdem wird die Auszahlungsrate erhöht. Anstelle eines fixen Pauschalbetrags pro 1.000 Anzeigenaufrufe werden Produzenten nun prozentual am Umsatz beteiligt. "55 Prozent der Einnahmen pro Anzeige in einem Stream gehen an den Streamer. Für die grosse Mehrheit bringt das eine 50- bis 150-prozentige Einnahmensteigerung", rechnen die Experten vor.

Laut Twitch-Angaben gelten die neuen Rahmenbedingungen für Werbung derzeit noch nicht für Teilnehmer des Affiliate-Programms. Diese sollen dann spätestens ab August die Möglichkeit haben, ebenfalls in den Genuss der 55-prozentigen Beteiligung zu kommen. Dafür müssen sie allerdings mindestens drei Minuten pro Stunde Werbung in ihren Streams einblenden. Wenn sie die entsprechende Einstellung in ihrem Ads Manager vornehmen, werden sie zum Dank von den oft als lästig empfundenen Pre-Roll-Anzeigen befreit, die vor dem Start einer Übertragung eingeblendet werden.



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