Das neue Trans-Atlantic Data Privacy Framework wird noch einige Zeit benötigen (Symbolbild: EU Kommission)

Der Nachfolger des vom Europäischen Gerichtshof gekippten "Privacy Shield" für den Transfer personenbezogener Daten zwischen der EU und den USA dürfte noch Monate auf sich warten lassen. Beide Seiten hatten sich zwar Ende vergangener Woche im Grundsatz auf ein neues Abkommen verständigt. Jedoch machte EU-Justizkommissar Didier Reynders deutlich, dass noch einige Hürden zu nehmen sind. Als mögliches Zieldatum nannte er Ende des Jahres.

Der EuGH hatte den "Privacy Shield" für die Übermittlung von Daten aus Europa über den Atlantik im Juli 2020 mit der Begründung gekippt, dass das Datenschutzniveau in den USA nicht den Standards der EU entspreche. Die Richter bemängelten vor allem die weitreichenden Zugriffsmöglichkeiten von US-Geheimdiensten auf Daten von Europäern. Künftig sollen neue Regeln und Garantien deshalb den Zugriff der US-Geheimdienste auf die Daten auf das beschränken, was zur Verfolgung definierter nationaler Sicherheitsziele notwendig und verhältnismässig ist. Zudem soll es den Angaben zufolge unabhängigen Rechtsschutz für die Beschwerden von Europäern geben.

Anschliessend könnte der Prozess auf EU-Ebene für einen sogenannten Angemessenheitsbeschluss beginnen, der gleichwertige Datenschutzstandards zwischen der EU und den USA bescheinigen würde. Dieses Verfahren dauert etwa sechs Monate. Dabei müssten der Europäische Datenschutzausschuss sowie die EU-Staaten und das Europaparlament einbezogen werden.