Symbolbild: Pixabay/Geralt

Generative KI (GenAI) ist im Arbeitsalltag angekommen, doch haben das Management und die Mitarbeitenden sehr unterschiedliche Sichtweisen auf den Einsatz, die Erwartungen und den Nutzen. So sine es in Unternehmen vor allem Top-Manager, die generative künstliche Intelligenz in der Praxis anwenden. Dagegen sind Führungskräfte im mittleren Management und gewöhnliche Angestellte wesentlich zurückhaltender.

Dies geht aus einer Befragung des Beratungs- und IT-Dienstleisters Adesso von 778 Führungskräften und Mitarbeitern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hervor. 29 Prozent der Top-Manager verwenden gemäss der Studie generative KI wie ChatGPT und Co. mehrmals täglich. Im mittleren Management sind es nur 12 Prozent und bei den Mitarbeitern 11 Prozent.

Dieser unterschiedliche Umgang sei sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass viele hinsichtlich generativer KI nicht ausreichend geschult seien, erklärte Adesso-KI-Verantwortlicher Tim Strohschneider: "Wer nicht weiss, wie die Technologie richtig eingesetzt wird, kann ihr Potenzial nicht ausschöpfen." Dabei setzen ausgerechnet die einfachen Angestellten die grössten Hoffnungen in die künstliche Intelligenz: 92 Prozent der Mitarbeiter versprechen sich eine spürbare Entlastung, bei den Top-Managern sind es nur 69 Prozent und beim mittleren Management 68 Prozent. Offenbar sehen Führungskräfte GenAI eher als Ergänzung oder Unterstützung im Arbeitsalltag und weniger als Werkzeug, das ihnen Aufgaben komplett abnimmt.

Obwohl die Angestellten die grössten Hoffnungen in den Zeitvorteil durch generative KI setzen, profitiert vor allem das Top-Management davon. Jede dritte Führungskraft auf C-Level (34 Prozent) spart nach eigenen Angaben durch den Einsatz der Technologie mehr als fünf Stunden Arbeitszeit pro Woche. Im mittleren Management sind es nur 13 Prozent und bei den Mitarbeitenden sogar nur 5 Prozent, die von solch signifikanten Zeiteinsparungen berichten. Entsprechend zufrieden zeigt sich die oberste Führungsriege: 35 Prozent der Manager auf C-Level sehen ihre Erwartungen an GenAI in allen Punkten erfüllt, im Gegensatz zu 19 Prozent bei den Führungskräften auf der mittleren Ebene und 16 Prozent bei den Mitarbeitenden.

Im mittleren Management seien es nur 13 Prozent und bei den Mitarbeitern sogar nur 5 Prozent, die von so signifikanten Zeiteinsparungen berichten, hiess es. Die Firmen müssten mehr in die KI-Ausbildung der Beschäftigten investieren, folgert Adesso.

"Das Thema GenAI ist zur Chefsache geworden. Nicht nur, dass Unternehmen darüber nachdenken, wie und wo sie mit ChatGPT & Co. ihre Arbeitsabläufe optimieren können. Jeder dritte Manager auf C-Level nutzt diese Tools mehrmals täglich, um sich Hilfe oder Anregungen zu holen. Der Rest der Firma ist deutlich zurückhaltender. Dieser unterschiedliche Umgang ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass viele hinsichtlich GenAI nicht ausreichend geschult sind: Wer nicht weiss, wie die Technologie richtig eingesetzt wird, kann ihr Potenzial nicht ausschöpfen", erläutert Tim Strohschneider, Head of GenAI von Adesso. Und weiter: "Es ist essenziell, dass Unternehmen mit dieser Technologie experimentieren und die besten Anwendungsfälle für ihre spezifischen Bedürfnisse identifizieren. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass Firmen in die KI-Readiness aller Mitarbeitenden investieren."



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