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Die Nutzer der Dating-App Tinder sollen in den Vereinigten Staaten künftig die Möglichkeit haben, die kriminelle Vergangenheit potenzieller Partner zu prüfen. Dazu gab die Tinder-Dachgesellschaft Match Group bekannt, dass sie aus der App heraus einen direkten Zugang zu dem Dienst Garbo, der Suchen in der US-Sexualstraftäterkartei anbietet, herstellen werde. Auf Garbo können Nutzer dann nach Verhaftungen oder Verurteilungen ihrer potenziellen Partner suchen.

Die Gründerin von Garbo, Kathryn Kosmides, meinte, die Ankündigung der Match Group sei "nur der erste Schritt, um unsere Mission zu erfüllen, aktiv Schaden im digitalen Zeitalter zu verhindern". Der Tinder-Muttergesellschaft zufolge solle je Anwender die ersten zwei Suchanfragen kostenlos sein, insgesamt sei das Angebot auf 500.000 Suchanfragen gedeckelt. Danach soll eine Suche 2,50 Dollar (2,26 Euro) kosten.

Auf der Plattform können die Nutzer Namen, Telefonnummern und andere Details ihres Gegenübers eingeben. In den Garbo-Suchergebnissen sind bestimmte Straftaten wie Drogenbesitz, Herumlungern und Landstreicherei herausgefiltert. Auch persönliche Details wie Wohnadressen und Telefonnummern der registrierten Straftäter werden von der Suchmaschine nicht angezeigt.

US-Soziologin Nicole Bedera wies darauf hin, dass Sexualstraftaten häufig von Betroffenen nicht angezeigt werden und noch weniger Anzeigen zu einer Verurteilung führen. Die Professorin an der Rutgers School of Criminal Justice, Sarah Lageson, wies darüber hinaus auch auf den strukturellen Rassismus im Justizsystem hin: "Viele weisse Sexualstraftäter haben kein Strafregister, und viele Schwarze haben ein irreführendes oder ungerechtes."