TikTok: Keine Polit-Werbung mehr erlaubt (Foto: facebook.com, Tiktok)

Das chinesische Videoportal Tiktok verbannt sämtliche politische Werbung von seiner Plattform. Entwickler Bytedance Technology stand bereits aufgrund der Zensur von Inhalten über die Hongkong-Proteste und über LGBTQ-Themen in der Kritik. Jetzt distanziert sich die Social-Media-Plattform weiter von ihrem Hauptkonkurrenten Youtube, indem sie nur noch bestimmte Inhalte zulässt.

"Es ist eine gute Strategie für Social-Media-Plattformen, politische Inhalte nicht in den Vordergrund zu stellen. User wollen nicht ständig mit Nachrichten über Donald Trump und ähnlichen Themen behelligt werden. Das hat für viele Facebook und Twitter kaputt gemacht. Tiktok positioniert sich dagegen als 'Happy Place' und als reines Portal für Unterhaltung", erklärt dazu der China-Experte Tu-Lam Pham.

Laut Tiktok selbst passen bezahlte politische Werbungen nicht zu der Erfahrung, die Nutzer der Plattform haben sollen. Deswegen seien keine Anzeigen erlaubt, die für oder gegen politische Kandidaten, Parteien oder Fürhungspersönlichkeiten werben. Auch politische Themen wie Wahlen dürfen bei Werbungen nicht im Mittelpunkt stehen. Tiktok solle eine unpolitische Plattform sein, die sich auf Positivität und Kreativität konzentriere.

Für Werbeanzeigen ist Tiktok bereits eine sehr beliebte Plattform. "Techcrunch" zufolge hat Bytedance darauf kürzlich eine Beta-Version der Anwendung "Tiktok Creator Marketplace" veröffentlicht, die es Produzenten von Inhalten und Marketern vereinfacht, miteinander in Kontakt zu treten. Dennoch sei es wichtig, die unbeschwerte Stimmung aufrechtzuerhalten, die User an Tiktok schätzen. Politische Werbung würde nicht in dieses Bild passen.

"Weil es auf Tiktok so wie bei Instagram keine Möglichkeit gibt, Inhalte von anderen Usern zu reposten, können Fake News so nicht viral werden. Politikfreie Plattformen wie Tiktok, Pinterest oder Instagram bieten einfach eine bessere User Experience, und deshalb kann solch eine Positionierung für alle Social-Media-Apps Sinn machen, egal, ob sie aus China oder aus dem Westen kommen", meint Tu-Lam Pham abschliessend.
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