Tiktok: Nur die Spitze des chinesischen Datenschutz-'Eisberges'? (Bild:Tiktok)

Nach Ansicht von Lookout stellt Tiktok nur die Spitze des Eisberges datenschutzrechtlicher Bedenken gegen chinesische Apps dar. Nachfolgend ein Gastkommentar des auf Endpunkt- und Cloud-Sicherheit fokussierten Unternehmens zu den jüngsten Tiktok-Verboten auf US-Bundes- und Landesebene und die gestrige Anhörung im US-Kongress mit Tiktok-CEO Shou Chew.

"Die gestrige Kongressanhörung war ein entscheidender Moment für die mobile Sicherheit in den Vereinigten Staaten. Die US-Regierung hat erkannt, dass Apps, die aus China stammen und von chinesischen Unternehmen betrieben werden, in der Lage sind, Daten zu erfassen. Davon sind sowohl amerikanische Verbraucher betroffen als auch Beamte auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, die davon ausgehen, dass die Apps die Privatsphäre wahren.

Die Realität ist jedoch, dass Tiktok umfassend Benutzerdaten, einschliesslich IP-Adresse, Benutzer-Agent, Mobilfunkanbieter, Zeitzoneneinstellungen, Kennungen für Werbezwecke, Geräte-IDs sowie ungefähre Standorte auf der Grundlage von SIM-Karte und/oder IP-Adresse sammelt. Ebenso sammelt Tiktok Tastenanschlagsmuster für Rhythmen, was zum Diebstahl von Zugangsdaten führen kann, und erfasst verbundene Audiogeräte. Im Verlauf der gestrigen Anhörung wurde deutlich, dass der Kongress der Meinung ist, dass Tiktoks Plan für Datensicherheit, Datenschutz und nationale Sicherheit nicht den Erwartungen entspricht.

Es ist sowohl für die US-Regierung als auch für die amerikanischen Verbraucher wichtig zu verstehen, dass Tiktok nur die Spitze des Eisbergs ist. Derzeit sind mehr als neun Millionen Apps im Lookout-Datenbestand identifiziert, die mit IPs, Domains oder Servern in China kommunizieren. Die Regierung und der private Sektor müssen bei diesem kritischen Thema verstärkt zusammenarbeiten. Insbesondere gilt es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie die Berechtigungen für mobile Apps Daten gefährden können.

Lookout geht davon aus, dass dieses Thema in den kommenden Monaten weltweit an Bedeutung gewinnen wird, sowohl auf Regierungs- als auch auf privatwirtschaftlicher Ebene, da die Bedenken hinsichtlich Datenschutz und -sicherheit zunehmen. Es gilt, diese Diskussion voranzutreiben und ein breiteres Bewusstsein zu schaffen. Nur so lassen sich die notwendigen Schritte umsetzen, um Daten und die Privatsphäre angemessen zu schützen."



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