Tiktok: Für Gen Z womöglich bald uninteressant (Bild: Archiv)

Blair Currie, CEO der Social-Video-Plattform Snibble, auf der Inhalte plus Konversation die Unterhaltungen prägen, rechnet sich Chancen aus, dem beliebten Videoportal Tiktok mit Snibble den Rang abzulaufen. Im US-Magazin "Forbes" schreibt Currie, die Popularität von Tiktok habe bei unter 25-Jährigen einen Höhepunkt erreicht. Für führende Marken sei es wichtig, darüber nachzudenken, wohin die Generation Z, Inhalte-Anbieter und Werbetreibende als nächstes gehen werden. Sie geht davon aus, dass junge Nutzer hochwertige Content-Angebote kombiniert mit Gesprächs-Optionen suchen werden.

Obwohl die Gen Z Unterhaltung mag, wollten die jungen Leute laut Currie auch Nachrichten sehen und mehrere seriöse Quellen miteinander vergleichen können. Tiktok sei allerdings vor allem als Unterhaltungsplattform etabliert und müsse kontinuierlich gegen Fake News ankämpfen. "Aufgrund der Menge an benutzergenerierten Inhalten, die auf Tiktok veröffentlicht werden, muss die Plattform immer darum kämpfen, als seriöse Quelle für echte Nachrichten gesehen zu werden", so Currie.

Abschreckend für Gen Z sei auch, dass immer mehr ältere Menschen Tiktok nutzen, um ihren Kindern und Enkeln näherzusein. "Doch Gen-Zs wollen nicht unbedingt mit ihren Eltern auf einer Plattform sein", glaubt Currie. "Wir haben diesen Trend schon früher bei Social-Media-Plattformen gesehen, einschliesslich Facebook." Tiktok hatte zuletzt im Bereich E-Commerce Probleme und stoppte Live-Shopping-Angebote in Europa und den USA.

Stellt sich die Frage, wohin die Gen Z sich orientiert. Da diese jungen Leute Currie zufolge mit Videos überfrachtet würden, müssten sie Entscheidungen treffen, welche Quellen sie noch nutzen wollen. Die schiere Menge an verfügbaren Videos werde dazu führen, dass sich nur die besten Plattformen, die die überzeugendsten Inhalte bieten, halten könnten. Laut einem von Vice Media und Ontario Creates veröffentlichten Bericht ist diese junge Generation bereit, für Produkte zu bezahlen, die mehr Qualität liefern (61 Prozent Zustimmung), eine bessere Erfahrung bieten (56 Prozent) und bequemer sind (50 Prozent).

"Social-Media-Plattformen bewerben Inhalte, um Einnahmen aus Abonnements und Werbung zu sichern", so Currie. "Sie denken wenig über Inhalte hinaus, die sie für das Wichtigste im Leben ihrer Nutzer halten. In Wirklichkeit haben die Verbraucher höhere Bedürfnisse." Für die Gen Z gehörten dazu Freunde und die Frage, wie Plattformen dazu beitragen können, sie näher zusammenzubringen. "Während es in der Vergangenheit vor allem um Inhalte ging, ist es jetzt wahrscheinlicher, dass Inhalt plus Konversation in Zukunft regieren werden."



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