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Der chinesische Musikstreamingdienst Tencent Music schlägt beim geplanten Börsengang in den USA mehreren Insidern zufolge leisere Töne an. Die Tochter der in Shenzhen domizilierten Internetfirma Tencent wolle nur mehr 2 Mrd. Dollar einsammeln, statt der bisher angepeilten 4 Mrd. Dollar, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Entsprechende Unterlagen reichten die Chinesen demnach vor zwei Wochen bei der US-Börsenaufsicht ein. Unklar blieb, ob Chinas führender Streaming-Anbieter weniger Aktien ausgeben will oder von der zunächst anvisierten Bewertung von insgesamt 25 Mrd. Dollar abgerückt ist. Der Konzern wollte sich nicht dazu äussern.

Trotz der abgespeckten Summe gehört der Börsengang voraussichtlich noch zu den grössten eines chinesischen Konzerns in New York heuer. Der chinesische Netflix-Rivale Iqiyi hatte im März beim Gang auf das US-Parkett bereits rund 2,4 Mrd. Dollar eingesammelt.

Tencent Music folgt dem schwedischen Musikstreamingdienst Spotify, dem im April in New York die grösste jemals erfolgte Direktplatzierung gelungen war. Ende vergangenen Jahres vereinbarten Tencent und der weltgrösste Musikstreaming-Anbieter aus Schweden einen Anteilstausch, der Tencent eine 7,5-Prozent-Beteiligung an Spotify verschaffte, wie aus Börsenunterlagen hervorging. Tencent Music betreibt die Musikdienstanbieter QQ Music, Kugou und Kuwo und kontrolliert damit drei Viertel des boomenden Musikstreamingmarktes in der Volksrepublik.