Logo: Temenos

Der Gruppenumsatz der westschweizerischen Bankensoftware-Spezialistin Temenos hat im dritten Quartal des laufenden Jahres im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 229,1 Millionen US-Dollar zugelegt. Um Wechselkurseinflüsse bereinigt wäre er um 12 Prozent gestiegen. Der operative Gewinn Ebit verbesserte sich in derselben Zeit um 16 Prozent auf 79,1 Millionen Dollar. Unter dem Strich verblieb je Aktie ein Gewinn (EPS) von 90 US-Cents nach 76 Cents im Vorjahr.

Die Börsianer zeigten sich insbesondere über die Umsatzentwicklung enttäuscht. Bei den Lizenzeinnahmen als wichtigster Einnahmeposten habe Temenos die Markterwartungen um rund 5 Prozent verfehlt, monieren beispielsweise die Experten der Bank Vontobel. Positiv gewürdigt wird indes von den Analysten, dass das Unternehmen die Kosten unter Kontrolle hatte und die Erwartungen auf den Stufen Ebit und Gewinn je Aktie im dritten Quartal übertreffen konnte. Dennoch rasselte der Kurs der Temenos-Papiere zweistellig nach unten.

Für Gesprächsstoff sorgen die überarbeiteten Zielvorgaben für das Gesamtjahr. Neuerdings geht das Unternehmen von einem Non-IFRS-Wachstum von 18 bis 20 Prozent nach 16 bis 19 Prozent aus. Darin enthalten ist der Effekt der kürzlich übernommenen Kony. Am Ziel eines Non-IFRS-Ebit zu konstanten Wechselkursen zwischen 310 und 315 Millionen Dollar halten die Genfer hingegen fest.

Der Lizenzumsatz als wichtigster Einnahmeposten erhöhte sich um 11 Prozent auf 98,1 Millionen. Der Bereich Unterhalt (Maintenance) legte derweil um 12 Prozent auf 88,6 Millionen und die Services um 4 Prozent auf 42,3 Millionen zu. Das der Gesamtumsatz unter den Prognosen lag, sei dem Umstand geschuldet, dass es in der MEA-Region (Mittlerer Osten, Afrika) bei der Abwicklung von Geschäften zu Verzögerungen gekommen sei, teilt Temenos mit. Die Lizenzeinnahmen in dieser Region gingen sogar deutlich zurück. "Neugeschäfte haben sich verzögert, sie sind aber damit nicht verloren", betont Finanzchef Panagiotis Spiliopoulos dazu. Die Probleme seien erkannt und man habe Massnahmen ergriffen. In der Region gebe es wie in den vergangenen Quartalen nach wie vor eine sehr gute Nachfrage. Ansonsten habe Temenos den Schwung aus dem ersten Halbjahr in die zweite Jahreshälfte mitgenommen, sagt Temenos-Chef Max Chuard.