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Der Bankensoftwarehersteller Temenos mit Hauptsitz in Genf spürt die Krise in der Finanzbranche. Das Unternehmen musste im vergangenen Jahr einen Rückgang im Lizenzgeschäft hinnehmen. Unter dem Strich resultierte ein Verlust. Im Zuge des schwierigen makroökonomischen Umfeldes hält sich die IT-Gesellschaft mit einem Ausblick für das laufende Jahr zurück.

Temenos hat im Geschäftsjahr 2011 einen um 6 Prozent höheren Umsatz von 473,5 Mio. USD erzielt, davon entfielen 146,0 Mio. auf Lizenzeinnahmen, ein Minus von 8,8 Prozent. Der Maintenance-Bereich trug 197,3 Mio. bei - ein Anstieg um 28 Prozent. Mit Services wurden 130,1 Mio eingenommen (-2,3 Prozent), teilte die Herstellerin von Bankensoftware mit.

Auf Stufe Ebit fuhr das Unternehmen einen Verlust von 2,0 Mio. USD ein. Ein Jahr zuvor resultierte ein Ebit von 73,7 Mio. Bereinigt um Restrukturierungskosten und Abschreibungen übernommener immaterieller Vermögenswerte nahm die Kennziffer um 23 Prozent auf 87,7 Mio. ab. Die bereinigte Ebit-Marge sank um sieben Prozentpunkte auf 18 Prozent. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 28,3 Mio. Ein Jahr zuvor erwirtschaftete Temenos noch einen Gewinn von 61,4 Mio.

Mit dem Zahlenset hat Temenos die Markterwartungen überwiegend verfehlt. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 483,8 Mio. USD, für den bereinigten Ebit bei 97,7 Mio. und für den ausgewiesenen. Die Lizenzeinnahmen wurden auf 156,1 Mio. geschätzt.

CEO Guy Dubois kommentiert das Jahresergebnis als "solid". Die Unwägbarkeiten im Finanzsektor wegen der anhaltenden makroökonomischen Turbulenzen haben das Lizenzgeschäft beeinträchtigt. Dennoch konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr 39 neue Kunden gewinnen, betont Dubois. Der Temenos-Chef rechnet wegen des Spardrucks und dem Fokus auf Effizienzsteigerung im Bankensektor mit einem Modernisierungstrend im Bankensoftware-Bereich. Für 2012 will das Unternehmen keinen Ausblick wagen, bestätigt aber die Finanzziele von der Investorenkonferenz im Dezember. Das jährliche Umsatzwachstum im Lizenzgeschäft soll demnach 10 bis 15 Prozent jährlich wachsen. Das Servicegeschäft soll 25 Prozent zum Umsatz beitragen.

Hinsichtlich der möglichen Fusion mit Misys hält Temenos an seiner Position fest. Die Gespräche seien am Laufen, gab das Unternehmen bekannt.