Das CES-Logo (Bild: zVg)

Die CES (Consumer Electronic Show) ist global gesehen wohl die wichtigste Fachmesse für Unterhaltungselektronik. Jedenfalls gibt es nirgends so viele Weltneuheiten zu sehen, wie auf dieser alljährlich im Januar im Las Vegas Convention Center stattfindenden Technikmesse. Aufgrund der Corona-Krise wagen die Organisatoren das Experiment, die CES dieses Jahr als reines Online-Event durchzuführen (11. bis 14. Januar). Was allerdings ein riskantes Unterfangen sein könnte.

Denn verlieren sich die Online-Ankündigungen der Unternehmen in den virtuellen Weiten des Internets, könnte die traditionsreiche Marke CES Schaden nehmen. Läuft es zu gut, könnten vor allem grosse Hersteller den Anreiz verlieren, Jahr für Jahr viel Geld für den Auftritt in der Wüstenstadt auszugeben. Apple zum Beispiel ist schon seit Jahren nicht mehr an der CES vertreten. Die iPhone-Erfinderin setzt viel mehr auf eigene Events.

Wie es im nächsten Jahr dann konkret weiter gehen soll, ist noch ungewiss. Zwar verkaufen die Veranstalter bereits schon Platz in den Hallen für Januar 2022. Messechef Gary Shapiro spricht aber von einem "Hybrid-Event": "Wir wollen zusätzlich zur Vor-Ort-Veranstaltung das Beste aus den digitalen Möglichkeiten mit rübernehmen." Wie genau die Mischung aussehen soll, liess Shapiro offen.

Die CES lebte bisher davon, dass sich Zehntausende Brancheninsider und Tausende Journalisten aus aller Welt geballt an einem Ort versammelten und tagelang fieberhaft durch eine Flut neuer Produkte und Ideen kämpften. Vor allem für Startups mit ihren eingeschränkten Ressourcen ist es eine seltene Gelegenheit, schnell grosse Aufmerksamkeit zu bekommen und ihre Produkte in Aktion zu zeigen.

Branchenbeobachter rechnen damit, dass die CES-Neuheiten in diesem Jahr den Wandel der Interessen der Nutzer durch die Pandemie widerspiegeln werden. "Verbraucher verbringen mehr Zeit beim Arbeiten zuhause. Verbraucher verbringen mehr Zeit mit Unterhaltung", umreisst es Analyst Thomas Husson von der Marktforschungsfirma Forrester Research. Als Folge gibt es eine wiederbelebte Nachfrage unter anderem nach leistungsstarken Notebooks, besseren Fernsehern und Kopfhörern für Gamern. Als technologische CES-Neuheiten zeichnen sich in diesem Jahr entsprechend neue Display-Technologien bei TV-Geräten ab. Zudem treibt das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein das Interesse an Geräten wie Luftfiltern und Fitnesstechnik an.