Sagt GV ab: Sunrise (Bild: Kapi)

Der zweitgrösste Schweizer Telekommunikationskonzern Sunrise hat seine für Mittwoch angesetzte ausserordentliche Generalversammlung (AGV) kurzfristig abgesagt. Damit ist die grösste Übernahme der helvetischen Telekomgeschichte zumindest vorerst gescheitert.

Grund ist der Streit um den Kauf von UPC durch Sunrise. Laut Sunrise hat eine deutliche Mehrheit der Aktionäre, die sich für die GV registriert hatten, die Kapitalerhöhung zur Finanzierung des 6.3-Milliarden-Kaufs nicht unterstützt.

Grösste Gegnerin der UPC-Übernahme ist die deutsche Grossaktionärin Freenet. Freenet besitzt 24.5 Prozent an Sunrise. Freenet-Chef Christoph Vilanek kritisierte den Kaufpreis und die dazu nötige Kapitalerhöhung von 2.8 Milliarden Franken als zu hoch. Auch die Struktur des Deals sei nachteilig für die Sunrise-Aktionäre. Zudem mache die Übernahme strategisch keinen Sinn. Wegen der neuen Mobilfunkgeneration 5G lohne sich der Kauf des UPC-Kabelnetzes für so viel Geld nicht.

Peter Kurer, Präsident des Verwaltungsrates von Sunrise, erklärt: "Wir bedauern die Annulation der AGV. Wir haben viel Zeit in die Gespräche mit unseren Aktionären investiert und sind weiterhin von den strategischen und finanziellen Gründen der Übernahme überzeugt."