Sitz von Oracle in Redwood City, Kalifornien (Bild: Wikipedia/ Tim Dobbelaere/ CCO)

US-Software-Riese Microsoft erwächst bei dem durch die Administration Trump von der chinesischen Bytedance verlangten Verkauf ihrer Kurzvideo-App Tiktok eine ernsthafte Konkurrenz durch Oracle. Dies berichtet die britische Financial Times (FT) unter Berufung auf Insiderkreise. Das vom Milliardär Larry Ellison gegründete IT-Unternehmen habe bereits Gespräche mit den Chinesen geführt, um den Betrieb der App in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland zu übernehmen.

Der FT zufolge arbeitet die im kalifornischen Redwood City beheimatete Oracle mit einer Gruppe von US-Investoren zusammen, die bereits eine Beteiligung an Bytedance besitzen, darunter General Atlantic und Sequoia Capital. Hintergrund dazu ist, das US-Präsident Donald Trump die Abschaltung vom Tiktok angeordnet hat, falss sich nicht bis Mitte November ein US-Unternehmen als Käufer findet.

Microsoft hat bereits anfangs August bekanntgegeben, Gespräche über den Kauf von Tiktok in den USA, Kanada, Australien- und Neuseeland zu führen. Microsoft würde auch Tiktok in Europa und Indien übernehmen wollen. Eigentümerin Bytedance lehnt den Verkauf von Vermögenswerten ab, die über diejenigen in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland hinausgehen, erklärte eine dem Unternehmen nahe stehende Person gegenüber der Financial Times.

Mit Oracle erhält Bytedance nun eine Alternative zum Angebot von Microsoft. Auch der Mikroblogging-Dienst Twitter hatte frühzeitig Gespräche mit Tiktok geführt, aber es gab ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der US-amerikanischen Social-Media-Gruppe, den Kauf zu finanzieren.

Trump war Anfang August zunächst in zwei Präsidentenverfügungen gegen die Video-App Tiktok und den Messengerdienst Wechat vorgegangen. US-Bürgern und Firmen sollten nach einer Frist von 45 Tagen Transaktionen mit den chinesischen Firmen Bytedance und Tencent verboten werden. In einer weiteren Verfügung ordnete er am Samstag an, dass Bytedance sich innerhalb von drei Monaten von allen Daten von Nutzern in den Vereinigten Staaten trennen müsse. Auch dürfe Bytedance in den USA kein Eigentum mehr besitzen, das für den Betrieb von Tiktok genutzt werde.



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